FC St.Gallen als eSports-Team

Der FC St.Gallen hat am 09.12.2016 einen professionellen FIFA-Spieler in ihrer Mannschaft unter Vertrag genommen. Das Ostschweizer Team ist das erste Mitglied aus der Super League dass sich im Schweizer eSport engagiert.

Dass man mit Fussball Geld verdienen kann, liegt auf der Hand. Doch wenn der Spieler nicht auf dem Rasen steht, sondern vor dem Fernseher gemütlich auf dem Sofa hockt, wird doch noch der eine oder andere stutzig. Viele internationale Fussballteams wie Schalke 04 oder der französische Fussballklub Paris Saint-Germain haben den Trend erkannt und verpflichteten schon früh professionelle FIFA-Spieler für Ihren Verein. An nationalen und internationalen Turnieren gewinnen diese Spieler in den Farben ihrer Fussballklubs Preisgelder in Höhe von bis zu 30’000 US-Dollar.

Nun ist die Welle in der Schweiz angekommen. Der FC St.Gallen hat mit dem 17-jährigen Sandro «Neysk11l» Poschinger einen ersten Schritt vor die nationale Konkurrenz aus der Super League gesetzt. Auch international bieten sich dem FC St.Gallen neue Möglichkeiten: Sich mit Schalke 04 als Fussballklub zu messen geht wahrscheinlich nicht gut aus, doch als eSport-Team sieht die Sache ganz anders aus.

Dieser Videobeitrag wurde im Auftrag von esports.ch realisiert.

(fs)

Kritik
von Jonas Krömler

1.0 Ausgangslage
Ich arbeite seit Herbst 2016 als Freelancer für esports.ch. Das der FC St.Gallen einen FIFA-Spieler unter Vertrag nehmen würde, wurde uns zwei Tage vor dem Unterzeichnungsanlass / Drehtermin bekanntgegeben. Da ich selbst Ostschweizer bin und mir der FC St.Gallen ein Begriff ist, übernahm ich den Auftrag.


2.0 Vorbereitung
Der Rahmen des Auftrages wurde mir schon vorab bekanntgegeben, der Ablauf und Inhalt wurde aber vor dem Drehtermin noch mit Partnern von esports.ch , dem FC St.Gallen und dem Team rund um den FIFA-Profi besprochen. Vorausplanen konnte ich von meiner Seite den Reiseweg plus das Material.  

 

2.1 Material
Ich wusste, dass ich Interviews plus Schnittbilder produzieren werde und habe mich für ein klassisches VJ-Setup entschieden:

  • 1 Canon XF105
  • 1 Videostativ Manfrotto
  • 1 Handmikrofon Sennheiser
  • 1 Mikrofon Rode VideoMic
  • 1 Audiorecorder Marantz
  • 1 Audio Kabel: 3.5mm Klinke - XLR f
  • 1 Audio Kabel: XLR m - XLR f

 

2.2 Dreh
Für den Dreh hatte ich einen Abend Zeit. Anfahrt und Ankunft hatten reibungslos geklappt. In einer Loge des FC St.Galllen hoch über dem Spielfeld fand die Vorbesprechung statt:

Aus dem Vorgespräch ergaben sich folgende Kriterien:

  1. Am nächsten Morgen 11:00 Uhr online
  2. Interview mit CEO, Leiter E-Sport, Spieler FC St.Gallen, FIFA-Spieler und Coach FIFA-Spieler
  3. Schnittbilder im Stadion und vor Gaming-Setup
  4. Content-Verantwortliche vom FC St.Gallen Marketing dreht mit

Der Dreh-Abend begann mit den Interviews der verschiedenen Parteien. Anstelle einer Shotlist halfen mir Ihre Aussagen anschliessend beim FIFA-Showmatch, Fusballspiel und Trikotübergabe die richtigen Schnittbilder zu Filmen. Obwohl zwei Kameras unterwegs waren, kamen wir uns dank absprachen nicht in den Weg und konnten schlussendlich voneinander profitieren.

 

2.3 Postproduction
Die Postproduction fand im Anschluss der Dreharbeiten statt. Vereinbart war die Abgabe der Finalen Fassung bis zum nächsten Morgen 09:00 Uhr. Wie immer wurde das Drehmaterial zuerst Vorort gesichert und sortiert. Anschliessend sichtete ich das Material, obwohl mir das selbständige Abdrehen der einzigen Clips geholfen hatte da ich schon wusste, wo die besten Einstellungen zu finden waren. Nach dem Rohnschnitt entstand ein Feinschnitt und mit den letzten Lower-Third und den ersten Sonnenstrahlen beendete ich meine Produktion. Die Endfassung wurde um 09:00 Uhr abgenommen und nach kleinen Änderungen um 11:00 Uhr veröffentlicht.

 

3.0 Schwierigkeiten

Licht
Ich hatte bei den ersten Interviews zu wenig auf das Licht geachtet. Die Räumlichkeiten hatte nur Decken-Spots was zum Teil ein einseitiges Licht auf die Gesichter der Interviewpartner warf. Mit meinem Headlight konnte ich etwas Abhilfe schaffen.

Drehablauf
Ich bin ein Mensch der gerne vorausplant, wann genau was gemacht wird. Bei solchen Aufträgen ist aber Flexibilität und Improvisationstalent gefragt um die richtigen Bilder in den Kasten zu bekommen. Ich habe mich in meiner Rolle zunächst etwas unsicher gefühlt, doch mit Gesprächen und Eigeninitiative hat alles schlussendlich gut geklappt.

 

4.0 Fazit
Ich bin stolz auf meine Produktion. Der straffe Zeitplan war eine Herausforderung, die ich so noch nie hatte. Ich liess mir dennoch genügend Zeit in der Nachbearbeitung, dass die Qualität nicht darunter leiden musste. Die Reaktionen auf Social Media und dem Auftraggeber sind mehrheitlich positiv und einige Schweizer scheinen sich eine Karriere im FIFA17 vorstellen zu können.

 

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