Feriengefühle zuhause

Corona hat auch deine Sommerreise entthront? Dann dürfen wir doch wenigstens ein bisschen träumen…

Langsam wird es Zeit. Zeit, wieder an Ferien im Ausland zu denken. Ich persönlich habe das Ganze #staythefuckathome langsam gehört und wie wahrscheinlich andere auch, bin ich «Massnahmen-müde». Ich gehe mit Freunden raus, halte nicht immer die 2 Meter-Richtlinie ein und wasche mir nicht alle 20 Minuten wie ein Besessener die Hände.

Um die Digezz-Gemeinschaft (und mich) etwas für die kommenden Semesterferien zu hypen habe ich ein Kurzvideo zu Portugal zusammengestellt.

Damit es etwas mehr «Ferien-Feeling» gibt, habe ich das gesamte Video in Slowmotion gedreht und so smooth wie möglich geschnitten.

So können wir uns wenigstens von zuhause aus etwas auf den nächsten Strand-/Stadturlaub freuen! Viel Spass mit dem Augenschmaus!

(hil)

Kritik
von Nicolas Grossenbacher

Idee

Die Idee kam mir, als mir ein MMP Student aus dem oberen Semester geraten hatte, schon früh mit meinen Digezz-Projekten zu planen. Zu dieser Zeit war Corona nur ein Begriff der frisch aus China kam. Also nur wenige Wochen vor dem Lockdown im der Schweiz.

Planung

Für den Trip selbst hatten wir keinen konkreten Plan, was wir machen. Ich hatte meine Wünsche und den Ablauf meines Filmes grob im Kopf. Da ich mir schon gedacht hatte, dass uns vermutlich ein ähnliches Szenario wie in China blüht, wollte ich dass das Video ein gewisses Gefühl von Fernweh und Leichtigkeit auslöst. Also musste ich auf schöne Bilder und Zeitlupe achten, damit ich mein Ziel erreichen kann.

Umsezung

Dreh

Der Dreh an sich war für mich anstrengender als ich gedacht hatte. Aber ich kam relativ schnell in die Routine. Als eines der ersten Aktivitäten, gingen wir an den Strand, um den Sonnenuntergang anzusehen. Nebst vielen Videoaufnahmen versuchte ich nebenbei auch schöne Fotos zu machen. Die Schwierigkeit bei Zeitlupenaufnahmen am Abend pder in der Nacht liegt darin, dass die Einzelbilder im Video kürzer beleuchtet werden und man dementsprechend die Blende und den ISO-Wert anpassen muss, damit das Video immer noch hell genug ist. Ich hatte bereits beim Kauf der Kamera darauf geachtet, dass sie eine gute ISO-Rauschunterdrückung hatte, damit ich mir bei solchen Aufnahmen nicht viele Sorgen machen muss.

Bei vielen Situationen hatte ich jedoch mühe. Obwohl alle Aufnahmen in Zeitlupe abgespielt wurden, warten Aufnahmen, bei denen ich lief, unstabil und unschön verwackelt. Meine Kamera ist eigentlich mit einem „in-body“-Stabilisator ausgestattet, welcher besonders in aktiven Shots ruhige Aufnahmen liefern sollte. Aber nicht bei mir. Auch wenn ich die Luft anhielt und so geschmeidig wie nur möglich lief, waren meine Aufnahmen verwackelt. Einige konnte ich mit dem „Warp Stabilisation“ Effekt in Premiere retten, aber andere nicht. Hier habe ich definitiv ein grosses Learning daraus gezogen.

Schnitt

Der Schnitt war für mich der grösste Teil der Arbeit. Als erstes sortierte ich sämtliches Material aus. Aus insgesamt 112 Gigabyte Rohmaterial wurden 13 Gigabyte brauchbares Material. Als nächstes suchte ich auf Artlist.io einen passenden Track. Wir haben als Klasse (MMP19b) gemeinsam einen Account. Er musste zwingend einen ansprechenden Beat haben, auf welchen ich schneiden konnte und nach wie vor eine gewisse Stimmung von Freiheit und Gelassenheit bringen. Als ich diesen dann gefunden hatte, erstellte ich die Sequenz und begann In- und Out-Marker zu setzen und fügte nach und nach meine Clips ein. Natürlich schon passend auf den Beat. Nach einer gewissen Zeit und einem Liederwechsel, da es zu kurz war, hatte ich den ersten Rohschnitt. Ich zeigte ihn Freunden und setzte ihr Feedback um. Der Liederwechsel hatte mich enorm Zeit gekostet, aber ich musste ein neues wählen, da ich sonst nicht alles zeigen konnte und die Videos zu kurz schneiden musste.

Mit dem Rohschnitt war ich zufrieden und begann mit dem Feinschnitt. Das heisst Color-Correction, Color-Grading, Stabilisierung, Fading und so weiter. Auch hier merkte ich einmal mehr die Wichtigkeit bereits beim Dreh alles „sauber“ einzustellen, damit ich in der Post-Production weniger zu tun hatte.

Beim Color-Grading habe ich jeweils darauf geachtet, die Videos etwas wärmer als natürlich zu gestalten. So kommt das Ferien-Feeling etwas mehr zur Geltung und ich konnte bei meiner Digezz-Zielgruppe den gewünschten Effekt erreichen.

Als ich mit dem Video fertig war, ladete ich es auf mein persönliches Instagram um zu schauen wie es ankommt. (Es kam sehr gut an)

Learnings/Fazit

Ich hatte den Aufwand definitiv unterschätzt. Jedes mal, wenn ich ein solches Video sehe, denke ich, es sei noch schnell gemacht. Aber dem ist nicht so. Es steckt viel mehr Planung und Zeit dahinter als man vermuten möchte

Die grössten Learnings hatte ich in der Post-Production. Ich hatte mich vorher noch nie mit dem Thema Color-Grading oder Color-Correction auseinander gesetzt. Ich kannte es bereits aus dem Fotobereich, aber das ist mit Video nicht zu vergleichen. Durch das, dass ich viele einzelne Clips hatte, kam ich nach einer Weile in eine gewisse Routine.

Was ich auch künftig für mich mitnehmen werde, ist das bewusstere Filmen. Ich hatte mit 112 Gigabyte definitiv zu viel Material für ein knapp 90 sekündige Video. Ich versuche den Film so in etwa schon im Kopf zu haben, wenn ich filmen gehe. Klar hätte ich auch vorher ein Storyboard erstellen können. Bei einem spontanen Ereignis, ist der Inhalt jedoch schwierig zu planen.

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