Freier Fall

Wasser ist eines der vier Elemente auf unserem Planeten. Genau diesem Element wollen wir mehr Beachtung schenken, denn für viele ist es so alltäglich geworden, dass wir die majestätische Eleganz des so kostbaren Elementes nicht mehr erkennen. Der folgende Beitrag soll als eine kleine Hommage an unser alltäglich umgebendes Wasser verstanden werden.

Viele kennen sie. Viele mögen sie. Manche können vielleicht nichts mit ihr anfangen. Die Rede ist von der aktuellen TV-Werbekampagne von Valser Wasser.

Wir gehören aber definitiv zu denen, die sie mögen, sehr sogar.

Grund genug, uns also an ein ähnliches Projekt heranzuwagen, um die dezente Schönheit im Alltäglichen zu finden.

Gedreht wurde an den Seerenbachfällen im Kanton St. Gallen. Sie gehören mit einer Gesamthöhe von 585 Metern zu den höchsten Wasserfällen in Europa und bilden eine sehr imposante Kulisse in unmittelbarer Nähe zum Walensee.

Daraus entstanden ist folgender Film mit dem Titel: Freier Fall:

Für jene, die den gesprochenen Text im Film noch lesen möchten:

Freier Fall

«Oberhalb vom Walesee, bi Betlis, entlang vo der felsige Bergwand
bin I eine vo de högschte vo Europa.

I bahne min Weg dur es unterirdischs Höhlesystem
bevor I die steile Abhäng senkrecht durabschüsse

40’000 Liter pro Sekunde stürzend über mi abe
I ströme, fliesse, falle 585 Meter in d’Tüfi

Stufewis am Ufprall entgäge
Bis i schümend, tosend in Staub ufgange

Gspürsch die abertusige Tropfe uf dinere Hut…

Heb kei Angst, chum nöcher und folg mer uf mim Weg

I  fliesse, schlängle mi de Felse im Seerebach entlang und verwirble i de schönste Muster

Ghörsch mi tobe… ruusche… plätschere…

Ds Rusche verhallt und wird vom Wald verschluckt…»

(le)

Kritik
von Rahel Weibel, Julian Gemperli und Jasmine Chastonay

Ideenfindung
Angefangen hatte alles mit einer komplett anderen Idee für ein Filmprojekt, gestaffelt in mehreren Episoden. Hierfür waren alle drei Teammitglieder ab der ersten Stunde Feuer und Flamme. Die Vorbereitungen für das Konzept und den Film hatten bereits Anfang des Semesters begonnen und hat viel Zeit in Anspruch genommen. Letztendlich scheiterte dieses Projekt aber, zumindest für dieses Semester, aus Gründen, welche es unseren Protagonisten nicht möglich machten, dieses Semester bei unserem Projekt dabei zu sein. Wir bleiben aber dennoch dran und hoffen, dieses Projekt im nächsten Semester realisieren zu können.

Aus dieser “Not” heraus, haben wir dann, wie man so schön sagt, eine Tugend gemacht, und das andere Projekt erst einmal auf Eis gelegt.

Schliesslich kam uns die Idee, einen experimentellen Mood-Film in der schönen Schweizer Natur zu machen. Der Film entstand aus dem Einfall heraus, solch eindrückliche Bilder aufzunehmen, wie sie in der aktuellen Valser-Wasser-Werbung zu sehen sind.

Dreh
Unsere Location waren - wie im Video bereits erwähnt - die Seerenbachfälle in Betlis, Amden Weesen beim wunderschönen Walensee gelegen. Die Dreharbeiten fingen früh an - um halb vier Uhr morgens klingelte bereits unser Wecker und wir fuhren noch etwas verschlafen in Richtung Seerenbachfälle. Eine Shot-List wurde provisorisch erstellt, jedoch waren wir zuvor noch nie an der Location, weswegen beim Dreh dann ziemlich spontan gefilmt wurde.  Um das ganze in einen für uns sehr lehrreichen experimentellen Rahmen zu setzen, haben wir verschiedene Elemente reingepackt, die wir schon immer mal ausprobieren wollten. So wurden zum einen, nebst den Bodenaufnahmen, auch Drohnen-Flüge getätigt. Da die Drohnenaufnahmen am ersten Drehtag aus zeitlichen Gründen (die Testflüge dauerten länger, als geplant) nicht unseren Vorstellungen entsprachen, mussten diese an einem anderen Tag nachgedreht werden.

Die Drehtage waren allgemein etwas abenteuerlich: Am ersten Drehtag konnte uns unser Fahrer nicht mehr abholen, da bei Betlis die Zufahrt nur beschränkt möglich ist. So endeten wir schliesslich auf einem Motorboot, welches uns am Walensee erwartete. Da es keinen Steg in der Nähe hatte, mussten wir das ganze Equipment (und natürlich uns selbst) in das Motorboot hieven. Zum Glück ist nichts und niemand ins Wasser gefallen. :-) Beim zweiten Drehtag streikte dann das Auto noch: Es hatten einen Platten… Ein Making-Of wäre also bestimmt auch noch lustig geworden - zumindest für uns. ;-)

Bildunterschrift:Abenteuerlicher Heimweg

Postproduction
Wir legten ein grosses Augenmerk auf die Postproduction, wo vor allem mit dem Cinematic-Look gearbeitet wurde. Da wir an verschiedenen Tagen und mit verschiedenen Kameras gedreht hatten, waren natürlich die Lichtverhältnisse ganz anders, was es uns im Nachhinein auch schwer gemacht hatte, die Shots einander anzupassen. Auch das Grading war aufgrund von noch nicht vorhandenen Kenntnissen eine Herausforderung, dazu aber gleich mehr.  

Herausforderungen
Dreh: Technisch hat uns dieser Mood-Film einiges abverlangt. So waren beispielsweise die Drohnen-Flüge nicht so einfach wie zuerst gedacht. Grosse Schwierigkeiten hatten wir beim nahen Heranfliegen an die Wasserfälle, da die Drohne logischerweise immer wieder vom Wind weggetrieben wurde. Die Rotoren waren zudem oft im Bild zu sehen. Am Boden waren die Aufnahmen nicht einfacher. So bildeten sich schon nach wenigen Sekunden, Wassertropfen auf den Linsen der Kameras, was zu Schwierigkeiten bei den Close-Ups führte. Slow-Motion-Aufnahmen mit den GoPro-Kameras stellten uns vor das Hindernis, nie sofort zu wissen, ob eine Aufnahme auch wirklich brauchbar ist. Die aufgenommenen Unterwasserszenen waren dermassen unscharf und unruhig, dass sie nicht für die finale Version des Filmes verendet werden konnten. Hierfür wäre es wesentlich einfacher gewesen in stillen Gewässern zu filmen, als in den reissenden Wassermassen der Seerenbachfälle. Auch hatten wir für die GoPro kein Handstativ, was das Filmen im Wasser sowieso erschwerte.
Zeit: Wieder einmal stellte der Faktor Zeit eine Herausforderung dar: Obwohl wir so früh losfuhren, war die Zeit knapp und so konnten nicht alle geplanten Aufnahmen gemacht werden, weswegen ein zweites Mal mit der Drohne Flüge getätigt werden mussten. Beim zweiten Mal streikten dann auch noch die Akkus, was uns wieder die Zeit stahl.
Postproduction:Auch die Postproduction stellte uns vor so manches Hindernis, welches mit besseren Fähigkeiten im Premiere Pro bestimmt einfacher zu meistern gewesen wäre. Wir hatten die Arbeitsteilung aber bewusst so gewählt, dass alle etwas machen, was sie noch nie gemacht hatten. Schliesslich lernt man nur dazu, wenn man “ins kalte Wasser geschmissen wird” (also in die Welt des Filmschneidens ;-) ).
Musik: Geplant war ein ähnliches Lied, wie jenes von Trentemøller, zu finden. Dies gestaltete sich aber schwieriger, als gedacht. Wir hatten kurz die Idee, selbst etwas zu komponieren. Dazu fehlte uns aber wieder einmal die Zeit (Running-Gag!) und auch die Erfahrung mit entsprechenden Programmen. Das Musikstück ist schlussendlich ein ganz anderes von der Website Audiojungle geworden, mit welchem wir nun sehr zufrieden sind.

Trotz der Hürden sind wir aber einigermassen zufrieden und denken, dass uns die in diesem Projekt gemachten Erkenntnisse auch weiterbringen, wir uns aber, was das Zeit- und Projektmanagement anbelangt, noch verbessern könnten. Zeit ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Umsetzung eines Film-Projektes, das wurde uns hier mehrmals klar vor Augen geführt und die allgemeine Vorbereitung der Shotlist und des Off-Texts hätte im Voraus besser geplant werden müssen.

Die Geschichte wurde erst hinterher auf das Bildmaterial zugeschnitten. Vor dem Dreh war zwar die Idee klar, jedoch gab es keine detailliert geplante Shotlist.

Lessons learned
Für das nächste Semester heisst für uns: Auch wenn man genug früh mit der Planung eines potenziellen Projektes anfängt, kann es aus vielen Gründen scheitern. Bei uns war es die Verfügbarkeit der Protagonisten. Deswegen ist ein Plan B, gerade wenn man sich auf Protagonisten “verlassen” muss, von Vorteil. Dies deswegen, damit wir früher hätten handeln können und ein besser geplantes alternatives Projekt hätten realisieren können.

Die Detailplanung der gewünschten Umsetzung sollte für das nächste Mal unbedingt im Vordergrund stehen! Zum Beispiel wurde der Text zum Film erst im Nachhinein geschrieben, sodass uns einige passende Szenen für den Film gefehlt hatten.

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