Geschichten erzählen ist wie Schattentheater spielen

Du hast eine Leinwand vor dir und die Möglichkeit, darauf etwas zu kreieren. Du wirst Geschichten nie exakt so abbilden können, wie ein Ereignis, das im echten Leben passiert. Es wird immer eine Kunstform und eine Vereinfachung bleiben. Aber – wenn du Worte, Buchstaben und Formulierungen gekonnt einsetzt, kann ein richtiges Kunstwerk entstehen.

Während einer 21 Day Writing Challenge habe ich ausprobiert, was einen guten Text ausmacht und was es dazu braucht. 21 Tage lang habe ich jeden Tag einen Text basierend auf einer konkreten Vorgabe verfasst. Täglich hat Nina Schmulius mir Feedback dazu gegeben. (An dieser Stelle nochmals danke für die tolle Unterstützung!) Basierend auf meinen eigenen Erfahrungen vom Schreiben dieser Texte und den Tipps und Tricks von Nina, habe ich 8 Tipps zusammengestellt, wie ihr bessere Texte verfassen könnt.

Hier findet ihr ausserdem eine Zusammenstellung meiner 5 Favoriten-Texte, die während der Challenge entstanden sind.

Wenn ihr selber daran interessiert seid, euer Schreiben zu verbessern, könnt ihr euch gerne hier die vollständige Challenge mit den Aufgabenstellungen anschauen.

Viel Spass beim Durchblättern – erweckt euer Schattenspiel zum Leben!

 

(spu)

Kritik
von Lisa Hiltbrand

Idee und Motivation

Ich finde Schreiben toll. Meine Texte, die dabei herauskommen, manchmal nicht ganz so toll. Im Kopf klingt die Story fantastisch - aber es ist eine Herausforderung, die Geschichte wirklich auf den Punkt zu bringen und die richtigen Worte zu finden - und dann sollte das Ganze ja auch noch schön klingen.
Da aber bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, habe ich mich entschieden, ich brauche einfach mehr Übung und Schreibroutine. Aus dieser Erkenntnis heraus ist die Idee für die 21 Day Writing Challenge entstanden. 21 Tage, 21 Aufgabestellungen - es kann losgehen!

Projektablauf

Als die Idee für das Projekt stand, ging es in einem ersten Schritt darum, jemanden zu finden, der sich mit dem Schreiben auskennt und der meine Texte jeweils durchliest. Ich wollte von der Challenge möglichst viel profitieren und möglichst viel Wissen und Erfahrung daraus mitnehmen - täglich ein Feedback zu erhalten, hilft dabei enorm.

In einem nächsten Schritt stellte ich die Challenges zusammen. Es entstand ein Mix aus einer Challenge, die ich von Nina Schmulius erhielt und Themenideen aus dem Internet. Dabei war es mir wichtig, einen spannenden und abwechslungsreichen Mix zu kreieren - zwischen verschiedenen Textformen, verschiedenen Arten von Aufgabestellungen, verschiedenen Herangehensweisen und verschiedenen Themen.

Danach kam der Moment, auf den ich mich am allermeisten gefreut hatte. Der Start meiner eigenen Writing Challenge! Bis auf einen Tag, an dem ich krankheitshalber pausierte, schrieb ich, wie vorgenommen, jeden Tag einen Text basierend auf der Aufgabenstellung.
Aus Stunden von konzentriertem Schreiben, seitenlangen Texten und dem verzweifelten Drücken der Delete Taste entstanden schlussendlich 21 Texte. Kurzgeschichten, Gedichte, Spoken Word Texte - und vor allem Schreibroutine und ganz viele gute Erfahrungen.

Nach Abschluss der Challenge habe ich alle meine Erfahrungen, Erkenntnisse und die Feedbacks von Nina zusammengetragen, ausgewertet und daraus 8 Tipps für die Studierenden zusammengestellt.

Diese ohne weitere Stilelemente einfach darzustellen, fand ich etwas langweilig. Nach einer wenig erholsamen, dafür sehr kreativen Nacht hatte ich die perfekte Metapher für das Geschichten schreiben - Schattentheater. Diese Metapher habe ich sowohl in den Titel und in den Beitragstext, wie auch in die grafische Umsetzung der Tipps einfliessen lassen.

Herausforderungen

Herausforderungen tauchten vor allem bei der Durchführung der Challenge auf. Schon nach wenigen Tagen habe ich festgestellt, dass für mich der schwierigste Teil die Suche nach dem richtigen Thema ist. Bei meinen Texten war es mir immer sehr wichtig, dass sie eine Message haben und dem Leser etwas mitgeben. Eine Lebensweisheit, eine Erkenntnis, oder einfach Emotionen. Wenn ich nicht rasch auf ein geeignetes Thema kam, dass mich selber begeisterte, nahm die Motivation schnell etwas ab und ich schob das Schreiben des Textes den ganzen Nachmittag etwas vor mir her. Mit der Zeit kannte ich diesen Mechanismus und lernte, besser damit umzugehen und dieses "Down" schon im Voraus etwas abzufedern. Ich las schon am Vorabend die Challenge für den nächsten Tag und hatte so viel entspannter Zeit, mir Gedanken für ein geeignetes Thema zu machen.

Eine weitere Herausforderung trat etwa in der Mitte der Challenge auf. Das Schreiben der Texte war sehr zeitintensiv - die Suche nach einem Thema, der Aufbau der Story und das Schreiben der Geschichte forderten täglich ca. 1.5 bis 2 Stunden. Am Anfang war das alles noch sehr aufregend und neu und meine Erwartungen an die Texte noch tiefer. Irgendwann kam ich mit dem Schreiben etwas in einen Alltagstrott und es brauchte mehr Überwindung, jeden Tag von neuem die Zeit für die Challenge aufzuwenden. Dies lag vor allem auch an meinen eigenen Erwartungen an die Texte, die mit der Zeit immer höher wurden. War die Geschichte vom Vortag gut, musste die von heute sehr gut sein. So begann ich mich selbst etwas zu blockieren. Geholfen, aus dieser Blockade wieder herauszufinden, hat mir vor allem, einen Schritt zurück zu machen und mir wieder bewusst zu werden, wieso ich diese Challenge mache. Es geht nicht darum, einen perfekten Text zu schreiben, es geht nicht darum, andere zu beeindrucken. Es geht darum, Erfahrungen zu sammeln, Fehler zu machen, und von vorne zu beginnen. Mein Ziel ist es, zu schreiben!

Abschliessendes Fazit

Stundenlanges hin- und herschieben von Buchstaben, umkrempeln, neu schreiben und von vorne beginnen. Die Challenge hat teilweise viele Nerven gekostet. Aber genau so gab es Momente voller Stolz und es sind tolle Lines, schöne Formulierungen und bewegende Geschichten entstanden.
Im Rückblick hat sich jede Minute davon gelohnt. Die Challenge hat mir viel Freude bereitet, mir Schreibroutine gebracht und mir gezeigt, wo beim Schreiben meine Stärken liegen und wo ich mich weiter verbessern kann. Und es sind dabei einige Texte entstanden, auf die ich richtig stolz bin!

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