Handgemachte Pralinen & Truffes – Ein Blick über die Schulter von Pralimo

Pralinen von Sprüngli, Cailler, Aeschbach, Laederach und wie sie alle heissen, kennen wir aus dem Supermarktsortiment, der Werbung oder von ihren hauseigenen Schokoladenboutiquen. Die Grossproduzenten setzen dabei oftmals auf maschinelle Herstellung ihrer Produkte. Doch wie sieht es aus, wenn man Pralinen aus Leidenschaft und von Hand selbst herstellt? «Pralimo» nimmt uns mit auf eine Reise zwischen Grand Cru Couverture und einzigartigen Aroma-Sinfonien.

Betritt man in der Vorweihnachtszeit das Klublokal des Tennisclub Thalwil, kommt einem eine sanfte Brise Schokolade entgegen. Hier entstehen ab Mitte November bis Weihnachten zahlreiche frische, von Hand hergestellte und verpackte Pralinen. Rund 20 verschiedene Sorten, alle aus regionalen Zutaten in Bio- oder Reformhausqualität. «Pralimos» sind Frischpralinen und enthalten keine Konservierungs- oder künstliche Zusatzstoffe, darum sind «Pralimos» frisch am allerbesten und für den sofortigen Genuss gemacht, erklärt Meike Otte, die Frau hinter «Pralimo». Seit 2008 steht sie jeweils in den letzten beiden Monaten des Jahres in der kleinen Küche des Tennisclub Thalwil und stellt mit viel Leidenschaft ihre eigenen Pralinen her. Jede einzelne Praline ist etwas besonderes, denn ihr Herstellungsprozess bedarf vielen kleinen Schritten, welche Geduld und Handfertigkeit voraussetzen.

Bereits im Sommer beginnt die Vorbereitung mit dem Kreieren von neuen Rezepten, dem Einlegen der Kirschen und dem Vorbereiten der sommerlichen Zutaten, so Meike. Durch den begrenzten Herstellungszeitraum ist jede Sorte nur solange Vorrat erhältlich. Dafür kann jeder Kunde seine Auswahl selbst zusammenstellen und bei einem vorgängigen Apéro alle kleinen Kunstwerke probieren. Die Pralinen gibt es anschliessend nur im Direktverkauf, was ihre Exklusivität zum Ausdruck bringen soll. Die ganze Geschichte hinter der Leidenschaft von «Pralimo» gibt es im Video:

(lhu)

Kritik
von Fabio Kobel

Die Idee:

Am Apero-Event von Pralimo kamen Meike und ich ins Gespräch und es kam die Idee auf, ein Video über Pralimo zu produzieren. Denn oftmals habe sie schon versucht, den Leuten zu erklären, wie die Pralinen genau hergestellt werden. Die vielen Arbeitsschritte bei der Herstellung der Pralinen und der effektive Aufwand ist mit Worten oftmals nur schwer zu erklären. Am Schluss sehen die Leute die Praline als Endprodukt, aber die Leidenschaft und Freude welche dahinter steckt, kommt nicht genügend zum Ausdruck. Dies sollte sich ändern und ich willigte kurzerhand ein und wir schauten uns gemeinsam mögliche Daten an, um zu Filmen.

Die Umsetzung:

Da der gesamte Arbeitsrozess einer einzelnen Praline, von der Couverture, über den Inhalt, zur Dekoration, bis hin zur Verpackung über mehrere Tage dauert, war es wichtig die Drehtage zu planen. So konnte ich über mehrere Tage verteilt diverse Aufnahmen machen und wollte dabei möglichst alle Arbeitsschritte einfangen, da dies der Kern der Idee war. Oftmals waren die Arbeiten sehr kleinlich, was viele Nahaufnahmen bedeutete. Darum achtete ich darauf, dass ich als Ausgleich auch Shots aus weiterem Winkel machte. Ansonsten kann es für den Zuschauer schnell anstrengend werden. Die Interviewsituation war neu für mich und trotz vorgängiger Planung und Recherche lief nicht alles wie geplant. Am Tag des Interviews herrschten draussen stürmische Bedingungen und man konnte die Windgeräusche regelrecht hören. Dies bedeutete mehr Aufwand in der Postproduction, wo ich in Adobe Audition den Ton nachbearbeiten musste. Aber auch das stellen der Fragen ist nicht einfach, besonders wenn mal selbst kein Experte vom Fach ist. Darum hat mir das Aufschreiben einzelner Interviewfragen geholfen und ich hatte so einen roten Faden. Mit der Sony A7sII hatte ich ein bis anhin unbekanntes Arbeitsgerät in der Hand, welches es erstamls zu Testen galt. So gelangen nicht alles Shots auf anhieb, doch die Benutzerfreundlichkeit kam mir entgegen. In der Postproduction ging es darum, aus dem vielen Material ein rundes Gesamtprodukt zu generieren. Die knapp 20 Minuten Interview mussten auf ein interessantes Minimum verkürzt werden und die vielen B-Roll Shots aussortiert und passend zum Interview eingesetzt werden. Das schwierige dabei war, dass die Geschichte als solches passte und die Leidenschaft sowie die vielen einzelnen Arbeitsschritte zur Geltung kamen.

 

Das Material:

  • Sony A7sII
  • Manfrotto Videostativ
  • Sony G-Series 16-35mm 2.8f
  • Sony G-Series 35-70mm 2.8f
  • Canon 50mm 1.4f
  • Canon to Sony Lens Converter
  • Rode Videomic
  • Zoom H6
  • Ansteck Mikro Rode Lavalier
  • LED-Licht
  • Licht-Stativ
  • Adobe Premiere, Audition

Fazit:

Für das ganze Konzept hatte ich freie Hand und durfte mich entfalten. Da ich zuvor noch nie ein Video dieser Art gemacht habe, musste ich mir zuerst einige Inspiration holen. Die Interview-Basics habe ich mir dann über Youtube selbst beigebracht und gelernt, auf was man dabei zu achten hat. Bei einem weitern Mal würde ich hierfür eventuell noch eine zweite Kamera mitnehmen, um einen zweiten Winkel zu haben. Eine Herausforderung stellten vorallem die mehreren Drehtage dar und wie man viel Videomaterial zu einem Arbeitsprozess, im Anschluss korrekt wieder zusammenfügt. Das Video empfinde ich als gelungen und das Feedback von Seiten Pralimo war auch erfreulich. Alles in allem eine gute Erfahrung, auch weil ich doch die eine oder andere Praline probieren konnte. ;)

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar