Looping Clone

Geklonte Menschen im Film sind nichts Neues. Die Cloned Video GIFs von Erdal Inci haben uns aber trotzdem mächtig fasziniert. Schlussendlich waren genau diese GIFs die Inspirationsgrundlage für diesen Beitrag.

Das Grundprinzip von solchen Videos ist einfach verständlich: Maske setzen und Copy Paste. Wir sagten uns: «Das können wir auch» und dachten: «Das können wir vielleicht sogar noch besser». Ziemlich schnell hatten wir uns ein Konzept für ein kurzes Musikvideo ausgedacht in dem geklonte Menschen die wildesten Muster formen. Der Grund warum das Musikvideo hier nicht zu sehen ist: So einfach war’s dann doch nicht.

Das Problem war folgendes:
Sobald die «Klon-Reihe» sich oder andere Reihen schneidet muss die Maske direkt am Körper gesetzt und Frame für Frame angepasst werden. Wenn man das nicht manuell machen will, gibt es in Adobe After Effects verschiedene Effekte und Werkzeuge wie Track Mask, Differenzmaske und Rotoscope. Drei Methoden – alle sehr vielversprechend. In unserem Fall sind sie aber am fehlenden Kontrast im Footage gescheitert. Das wollten wir so nicht auf uns sitzen lassen und haben dann doch von Hand maskiert, obwohl die Masken zum Teil etwas komplexer waren. So haben wir aus unserem Footage zwar kein Musikvideo, dafür drei Klon GIF’s gezaubert.

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Übrigens: Wir haben die GIF’s von Erdal Inci noch einmal genauer angeschaut und entdeckt, dass auch seine Klone Fehler haben! Wer jetzt Lust hat, das perfekte Klon Video zu produzieren, bekommt von uns diesen gratis Tipp: Wählt einen Hintergrund der sich deutlich vom Objekt abhebt (zum Beispiel ein Fussballfeld). So könnt ihr von den super Effekten in After Effects gebrauch machen und das verkürzt den Prozess in der Post Production enorm!

Kritik
von Marlen Stalder und Gabriela Schnell

Um es vorweg zu nehmen: Wir hatten uns diesen Beitrag etwas anders vorgestellt. Eigentlich hätten wir ein kurzes Musikvideo mit komplexeren Klon Bildern machen wollen. Aus dem Beitrag ist jetzt ein Erfahrungsbericht geworden, angereichert mit einigen Klon GIFs. Was ist schief gelaufen? Kurz gesagt: Wir hatten eine ungefähre Vorstellung wie das Endprodukt aussehen sollte, aber keine Vorstellung was bei der Umsetzung auf uns zukommen würde. Wir möchten jetzt aber noch etwas näher darauf eingehen.

Der erste Test

Wir haben auf Youtube ein Tutorial gefunden, das zeigt wie man mit ganz simplen Masken ein Klon Video machen kann. Unser Plan war also, die Klone durch manuelles Maskieren zu kreieren. Dazu haben wir verschiedene Probeaufnahmen gemacht, damit wir den Effekt mal ausprobieren konnten. Das Maskieren hat dann auch super geklappt. Der Klon läuft im Tutorial aber einfach von rechts nach links. Das war uns zu wenig spektakulär, wir wollten Spiralen, mehrere Vertikalen hintereinander oder sogar Linien die sich kreuzen. Also entwickelten wir ein Konzept.

Das Konzept

Die Idee war es, einen Platz von oben herab zu filmen. Auf diesem Platz würden wir dann (in verschiedenen Farben gekleidet) Linien, Kreise und Spiralen ablaufen. Durch das Klonen würden dann bunte Muster entstehen.

klon_konzept

So weit so gut. Uns war bewusst, dass die komplexeren Bilder auch mehr Aufwand in der Post Production bedeuten würden, wir waren uns aber sicher dass wir das hinbekommen würden.

Was schief gelaufen ist.

Unser Konzept liess sich mit diesem „simplen Maskieren“ leider nicht umsetzen. Sobald der Klon einen anderen schneidet/überdeckt muss man die Maske direkt am Körper setzen. Das manuell zu machen, bedeutet Frame für Frame alle Keyframes anzupassen. Für ein ganzes Musikvideo ein enormer Aufwand. Also recherchierten wir im Internet und fragten Dozenten nach Alternativen. Alle Alternativen scheiterten schlussendlich daran, dass es zwischen unseren Gesichtern und dem Hintergrund zu wenig Kontrast gab. Das Ärgerliche war, dass man mit diesen Methoden dem Endresultat schon ziemlich nahe kommt, das Resulat aber doch nicht vollständig überzeugt. Wir schlugen uns tagelang mit Track Mask, Differenzmasken und Rotoscope herum, in der Hoffnung dass es uns doch noch irgendwie gelingen würde. Es half nichts, das Problem blieb immer dasselbe. Der Kontrast zwischen Objekt und Hintergrund war zu gering. Entweder wir schnitten einen Teil vom Gesicht weg oder am Rest des Körpers blieb ein weisser Rand.

Differenzmaske Probleme

Was wir daraus gemacht haben.

Wir standen vor einem Dilemma. Aus dem Musikvideo würde nichts werden, aber wir hatten schon zu viel Zeit investiert, um einfach alles über den Haufen zu werfen. Wir entschieden, uns doch noch einmal Zeit zu nehmen und aus den besten Teilen des Rohmaterials mehrere kürzere Videos zu machen.

Anstatt nur die Videos auf Digezz zu präsentieren, wollten wir auch die Erfahrungen die wir gemacht haben teilen. Wir glauben, dass es für das Publikum auch interessant sein kann zu sehen, was auf dem Weg zu einem fertigen Beitrag alles passieren kann.

Medienwahl

Aus den Videos haben wir schlussendlich GIFs gemacht, weil wir die Videos so in Endlosschleife zeigen können. Die Idee kommt so am besten zur Geltung. Ausserdem brauchen GIFs weniger Ressourcen als Videos.

Das Fazit

Wieder einmal: Konzepte ganz genau durchdenken und vorher testen, damit man weiss auf was man sich einlässt und was man beim Filmen beachten muss.

Alleine die drei GIFs die wir gemacht haben, brauchen mehr Zeit als man denken würde. Alles was wir ursprünglich ausgedacht haben und nicht geklappt hat, können wir im Beitrag nur schriftlich weitergeben. Aufwand und Ertrag stimmen in diesem Fall überhaupt nicht überein. Das einzig Positive ist, dass wir viele verschiedene Werkzeuge und Effekte in After Effects kennen gelernt haben und jetzt wissen, wie und mit welchem Footage sie funktioniern.

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