von Eva Schuler, Nathalie Reichmuth und Aline Sloksnath
Idee / Einführung
Die Idee zu diesem Projekt kam uns während der ersten Besprechung für eine Gruppenarbeit in Medienethik. Der Auftrag war es, eine Präsentation über einen Film mit Migrationshintergrund zu machen. Ziel: die ethischen Forderungen in den Medien und die Migration im Film zu beleuchten und zu präsentieren. Fortuna war uns gnädig. Das Los fiel auf „Unser Garten Eden“ von Mano Khalil.
Dieser heitere Film handelt vom alltäglichen Leben im scheinbar bünzligen Schrebergarten Bottigenmoos in Bümpliz, Bern. Der Zuschauer begleitet während eineinhalb Jahren rund sieben Parteien. Mehrheitlich sind es Parzellen-Besitzer mit Migrationshintergrund. Der Schrebergarten Bottigenmoos in Bümpliz ist so gesehen die Schweiz im Mikrokosmos. Viele verschiedene Nationen „bewohnen“ hier eine kleine Parzelle. Im „Garten Eden“ gibt es Konflikte. Aber es wird auch immer wieder zusammen diskutiert und einen für alle passenden Lösungsweg gesucht. Der Film zeigt den Schrebergarten als „Suisse Miniature“: wie im grossen Pendant stören sich die verschiedenen Nationen manchmal aneinander. Aber schlussendlich ist es doch einfach nur eine grosse Gemeinschaft, die Zusammenhält.
Konzept
Fragen die wir uns gestellt haben:
- Was möchten wir mit dem Interview erreichen?
- Was möchten wir mit dem Interview transportieren?
- Wer ist unsere Zielgruppe?
- Wie war das bei Mano Khalil mit der Immigration?
Der syrische-kurdische Regisseur hat uns von Beginn an fasziniert. Gespannt wollten wir mehr über ihn und über seine Denkweise erfahren, da auch er mit einem Migrationshintergrund in die Schweiz kam. Wir wollten seine Geschichte hören. Wir waren sofort angefixt und planten ein Interview mit ihm. Daraufhin haben wir ein Konzept erarbeitet und uns an die Interview-Fragen gemacht. Das Interview sollte die die Sicht von Mano Khalil darstellen und die Zuschauer sowohl auf einer emotionalen Ebene abholen, als auch zum Nachdenken anregen. Khalil sagte uns dann auch ziemlich schnell und begeistert zu.
Produktion
Unser Equipment setzte sich folgendermassen zusammen:
Ausrüstung
1 x Audiorecorder Zoom H6
1 x Canon EOS 5D Mk3 Set
1 x Faltreflektor 5in1 110 cm, rund
1 x Funkset Sennheiser AVX
1 x LCD-Monitor Set
1 x Manfrotto Videostativ
Um nah an eine möglichst reale Arbeitsproduktion zu bekommen, haben wir die Jobs als feste Rollen verteilt.
Unser Team bestand aus:
Eva Schuler: Produktion, Kamera, Audio
Aline Sloksnath: Interviewer, Regie- und Kameraassistent
Nathalie Reichmuth: Interviewer, Koproduktion und Licht
Alle: Story, Regie
Wir hatten einen halben Drehtag bei Mano Khalil im Atelier in Bern eingeplant. Den Zeitplan konnten wir recht gut einhalten und drehten das Interview an einem Donnerstagvormittag vollkommen ab. Nachmittags setzten wir uns bereits an den Schnitt.
Herausforderungen und Probleme
Die liebe Technik machte uns zu Beginn ein wenig zu schaffen, da wir das erste Mal mit einem LCD-Monitor arbeiteten. Kamera aufsetzen, Mikrofon anstecken, Lichteinflüsse beachten und schlussendlich noch den Ton Pegeln. Mano blieb cool und gab uns hilfreiche Tipps. Wir waren ihm sehr dankbar und auf keinste Weise irgendwie beschämt, seinen Input auch anzunehmen. Mano konnte unseren Horizont in vielen Belangen erweitern.
Eine Herausforderung war, dass wir den Schnitt seinen Aussagen anpassen mussten. Mano tendierte eher dazu, längere Sätze zu machen. Er war meistens derart im Redefluss und wir hingen gebannt an seinen Lippen. Leider ist uns erst im Nachhinein klargeworden, dass wir ihn hätten darauf aufmerksam machen müssen, dass er eine wichtige Aussage, jeweils kurz und knackig in einem Satz verpackt, wiederholt. Das ist ein Punkt, den wir beim nächsten Mal auf jeden Fall berücksichtigen.
Spannend war es auch die 2 h Videomaterial so herzurichten, dass es trotzdem interessant bleibt und es alles rüberbringt, was wir uns vorgenommen hatten. Einen Punkt, den wir uns sicherlich auch beim nächsten Digezz-Projekt wieder zu Herzen nehmen werden.
Eine der grössten Herausforderungen stellt sich uns, als wir den Beitrag bereits auf Digezz veröffentlicht hatten: Mano wollte nicht, dass das Interview im Internet veröffentlicht wird. Was nun? Zum Glück fanden wir mit Herrn Weibel einen Weg. Wir stellten das Youtube-Video auf Privat ein und teilten es anschliessend mit Herrn Weibel und Ruedi Müller. Zum privaten Video auf Youtube geht es hier. Das ist uns bestimmt die grösste Lehre aus dem Projekt: in Zukunft immer klipp und klar kommunizieren, wofür die Produkte verwendet werden, wenn wir mit Drittpersonen zusammenarbeiten.
Daraus gelernt
Für einige unter uns galt es zu sehen, dass ein Regisseur auch nur ein Mensch und auch er vor der Kamera vor Nervosität nicht gefeit ist. Herauszuheben gilt es die Dynamik in der Gruppe. Drei Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Wir haben uns gefunden und gut ergänzt. Für uns war es ein sehr herausforderndes aber auch interessantes Projekt. Mit dem Endergebnis sind wir sehr zufrieden.