Mercedes 280SL

Die Pagode – ein Mann, ein Auto und seine Geschichte.

4k, 5k, 6k und so weiter. Mögliche Videoauflösungen werden immer und immer höher. So wollten wir das auch mal ausprobieren. Mal sehen, ob wir MMP-Studierenden so ein 4k Video auch hinbringen. Diese Idee haben wir in einem Portrait eines Oldtimerbesitzers visualisiert. In dem Portrait begleiten wir Peter Knöpfli auf einer seiner Ausfahrten. Bei sich zuhause erzählt er uns zudem, wie er zu dem Auto gekommen ist und warum ihn die Pagode derart fasziniert.

(nsc)

Kritik
von Laura Barrett, Tim Stroeve und Fabian Arnold

Ziel

Unser Ziel war es, ein Autovideo zu machen. Keines mit dem neusten Supersportwagen, sondern eines über einen Oldtimer. Über die Faszination an alten Autos. Auch wollten wir einen Film drehen, der die übliche Auflösung der Projekte an der HTW überschreitet. Also ein Film in 4k (UHD).

Idee

Wir wollten die Geschichte eines Mannes und seines Oldtimers erzählen. Weshalb investiert man viel Geld und Zeit in ein Auto, welches technisch den modernen Fahrzeugen unterlegen ist?

Vorbereitung

Zur Vorbereitung betrieben wir schon im vorgehenden Semester sehr viel Recherche um Kontakte zu knüpfen und Interviewpartner ausfindig zu machen. Wir fragten bei Oldtimer Garagen und Restauratoren an. Leider erhielten wir immer und immer wieder Absagen, da die Autos entweder noch nicht fahrtüchtig waren oder die Besitzer lieber nicht vor die Kamera wollten. Wir legten noch einen Recherche Tag ein und meldeten uns bei Oldtimerclubs aus der Region, ob jemand Interesse hätte mit zu machen. Glücklicherweise fanden wir gegen Ende letzten Jahres einen Kandidaten, der sich für unser Projekt interessierte und sich mit uns treffen wollte.

Erstes Treffen

Vor dem ersten Treffen in Bad Ragaz bereiteten wir uns vor, in dem wir das Auto recherchierten, einige Fragen vorbereiteten und ein grobes Mood- und Storyboard erstellten.

Beim Treffen stellte sich heraus, dass der Grund, weshalb Peter (Besitzer der Pagode) seinen Oldtimer gekauft hat, eine sehr schöne Hintergeschichte ist. Als Kind wohnte er im Tessin in Ascona. Er oft mit seinen Geschwistern und seiner Mutter an der Promenade in Ascona. Dort sah er zum ersten Mal einen Mercedes 280SL Pagode. Die Pagode war auch das Traumauto seiner Mutter. Deshalb konnte er nicht widerstehen, als er einen silbrigen Pagode bei einem Händler stehen sah.

Technik

Kamera:

  • Canon 1DX mark II
  • Canon 5d mark IV

Licht:

  • 2x LED Panel SWIT S-2120C
  • Litepanels Sola Lichtkoffer

Gimbal:

  • DJI Ronin

Drohne:

  • Phantom 4

Audio:

  • Richtmic Sennheiser MKH416
  • Lavalier Sennheiser AVX
  • Zoom Multitrack Field Recorder F4

Dreh

Tag 1

Der erste Drehtag, war ausschliesslich für Fahrtaufnahmen geplant. Wir hatten einen Fahrer für das Kameraauto, einen Motorradfahrer, der als Scout schaute ob die Strassen frei waren und Peter mit seiner Pagode.
Das Wetter spielte auch mit und wir hatten fast keine Wolken am Himmel, nur ein wenig Wind, was unseren Drohnen- und Audioaufnahmen einen Strich durch die Rechnung machte. Eine weitere Herausforderung war die Platzierung der Mikrofone. Wo befestigt man die Mikrofone, damit sie den Klang des Motors optimal einfangen, aber keine Störgeräusche vorhanden sind?
Im Vorfeld wurde daher an einem anderen Auto getestet und evaluiert. Schlussendlich wurde ein Knopfmikrofon über dem Auspuffrohr sorgfältig montiert und während den Fahrten live gepegelt.

Tag 2

Der zweite Tag, war ausschliesslich für das Interview eingeplant. So trafen sich Fabian, Tim und Laur bei Peter in der Garage. In der Garage stellten wir die Interview-Situation zuerst so auf, wie wir sie zwei Wochen zuvor schon in der Schule im Fernsehstudio geübt hatten. Dann ging es an das Ausleuchten. Wir hatten uns schon während den Vorbereitungen die Köpfe über die Lichtsituation zerbrochen. Da das Interview in der Garage stattfand, und diese eine Gemeinschaftsgarage war, mussten wir die Lichtsensoren abkleben und immer Lücken finden, in welchen niemand mit dem Auto raus musste.
Peter wurde von einem grossen LED Panel von rechts schräg vorne beleuchtet. Um nicht zu harte Schatten zu erzeugen, beleuchteten wir die andere Gesichtshälfte mit einem zweiten schwachen LED Panel. Hinter dem Interviewten stand ein Spotlight, dass die Kontur der Person hervorhebt. Damit die linke Seite nicht nur dunkel ist, schalteten wir die Scheinwerfer des Autos ein.
Der Interviewton wurde mit einem Richtmikrofon sowie mit einem Lavaliermikrofon aufgenommen. Falls eines der beiden ausfallen würde, hatten wir so immer ein Backup.

Postproduction / Organisatorisches

Mit gut 470GB Video Material starteten wir in die Postproduction. Die Sichtung des Materials, dauerte einige Zeit, jedoch konnte man so gleichzeitig auch die besten Aussagen aus dem 1,5 std Interview nehmen und für den Feinschnitt vorbereiten. Die B-Roll Aufnahmen der Fahrten sowie Detailaufnahmen, welche am zweiten Drehtag gemacht wurden, waren noch mehr an Material. Es dauerte sehr lange, das B-Roll zu filtern und mit dem passenden Sound zu versehen.

Um die Bearbeitung auf unseren Laptops zu vereinfachen, erstellten wir von den riesigen 4k Files Proxys. Es gibt viele verschiedene Arten Proxies zu erstellen. Wir entschieden uns dazu Davinci Resolve 14 zu nutzen, da man in Resolve alle Clips in die Timeline ziehen kann und anschliessend alle Clips als einzelne Clips exportieren kann. Die Proxy-Files hatte eine Auflösung von 1280x720p im Format Cineform.

Schwierigkeiten

  • grosse Datenmenge
  • alles in Proxys umwandeln
  • Laptops am Limit
  • Dreh war sehr Wetterabhängig
  • Interviewpartner zu finden, stellte sich als nicht sehr einfach herraus
  • da wir relativ früh im Jahr gedreht haben, konnten wir nicht alle Routen so abfahren wie gewollt, da die meisten Pässe noch geschlossen waren.

Fazit

Wir sind sehr zufrieden mit unserem Produkt. Unser Ziel, war es eine Geschichte eines Mannes und die seines Oldtimers zu erzählen, dies haben wir unserer Meinung nach erfüllt.

Dadurch, dass sich die suche nach einem Protagonisten und das Filmen in einer hohen Auflösung mehr Zeit beanspruchte als erwartet, wahren wir froh, dass wir schon letztes Semester mit de Projekt und den Vorbereitungen begonnen haben. Auch, dass wir die Interviewsituation im Voraus im Studio getestet haben, hat uns beim Dreh viel Zeit gespart. Es zeigte sich wieder ein mal, dass eine gute Planung einem viel Ärger und Probleme erspart.

Wir würden sehr gerne, aus dem einen Interview, dass entstanden ist, eine Serie erstellen. Dies wäre aber ein Projekt für das nächste Semester.

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