Metzger Justus

Wie fühlt man sich, während man ein Schaf schlachtet? An der Seite von Metzger Justus Bartsch aus Flums erhalten wir intimen Einblick in die Hofschlachtung seines Familienbetriebes.

Der Tod ist etwas allgegenwärtiges. Und doch wollen wir uns den Tod nicht vor Augen führen. Fleisch kaufen wir im Supermarkt, hygienisch mit Plastik verpackt. Frei von Blut. Frei von jedem Lebenszeichen. Wüssten wir es nicht besser, würden wir wohl kaum auf die Idee kommen, dass die säuberlich ausgestellte, gekühlte Köstlichkeit vor Kurzem noch lebte.

Immer mehr Menschen verzichten aus ethischen Gründen auf den Konsum von Fleisch. Zu gross sei das schlechte Gewissen und das Mitleid mit den armen Tieren. Massentierhaltung und Massenschlachtung sind Tabuthemen. Das es aber auch nachhaltige Alternativen für den Fleischkonsum gibt, ist vielen egal. Billig soll es sein, da kann man beim schlechten Gewissen dann doch wieder ein paar Abstriche machen.

In der folgenden Reportage begleitete Reporter Marc den Metzger Justus Bartsch aus Flums. Gemeinsam schlachten sie ein Schaf des Familienbetriebes, auf die bei Bartsch übliche Art und Weise. Die Reportage gewährt intimen Einblick in die Arbeitswelt eines Metzgers und öffnet einen alternativen Blickwinkel zum Thema Fleischkonsum.

Anmerkung: Der folgende Beitrag enthält sensibles Videomaterial und ist für empfindliche Personen sowie Kinder nicht geeignet.

(ae)

Kritik
von N. N.

Planung

Vor dem Dreh standen wir bereits mit Justus Bartsch in Kontakt. Wir erhielten ein Briefing und wurden über alle Schritte vorab aufgeklärt. Da es auch für uns ein besonderer Anlass war, lagen die Nerven dementsprechend blank. Vorab haben wir uns über Massentierhaltung und Massenschlachtung informiert, um während des Drehs besser auf Bartschs Erklärung eingehen zu können.

Technische Umsetzung

Selbstverständlich wurde an diesem Tag nur ein Schaf bei der Schlachtung filmisch begleitet. Da es sich bei der filmischen Umsetzung um eine Reportage mit dokumentarischem Mittel handelt, hatten wir nicht allzu hohe Ansprüche an das Videomaterial. (Sind aber zufrieden)
Mit dem Zoom und Funkset hatten wir einige Schwierigkeiten, da diese beim Schlachten des Schafes verrutschten und deshalb nicht sorgfältig alle Textpassagen aufnahmen. In der Postproduction liess sich das aber weitgehend bearbeiten.

Ethische Aspekte 

Die Schlachtung eines Schafes filmisch zu begleiten ist heikel. Die Bilder sind nicht für empfindliche  Menschen oder Kinder geeignet. Besonders die Szenen, in der das Schaf am Hals aufgeschnitten wird, um es zu töten oder in der der Kopf abgetrennt wird, sind heikel. Sie sind aber auch echt, authentisch und zeigen auf, was Teil unseres Lebens ist. Ein anderes Lebenswesen stirbt, damit wir es verzehren können. Als Journalist ist man öfters in einer Situation, in der man sich entscheiden muss, ob man seine Rezipienten schonen will oder ob man seinen Rezipienten die Wahrheit vor Augen führen will. Wir haben uns dafür entschieden zu zeigen, was uns am Herzen liegt: eine nachhaltige alternative zur Massenschlachtung - der Tod ist Bestandteil unseres Lebens und auch unseres Konsums.

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