Music from my heart

Künstler, umgeben von grossartigen Kunstwerken, fühlen sich manchmal selbst nur ganz klein. Hinter der Maske ihrer Werke verstecken sich auch leidenschaftliche Sänger, Maler und Multimedia Produzenten.

Yoan Masao, so heisst er mit Künstlernamen, ist Musikproduzent mit Herz. Sein Gesicht kennen nur die engsten Freunde. Wenn er keine Maske anhat, trägt er Kapuze oder geht gar nicht aus dem Haus. Neben seinem Job stellt er Beats und Melodien für Sänger und Songwriter her. Als wir in Rotterdam zusammentrafen, um ein Video für seine neuste Arbeit zu produzieren, fanden wir uns schnell auf derselben Wellenlänge.

Instagram: yoanmasao_official

(lhu)

Kritik
von Linus Spitz

Idee
Yoan und ich kennen uns erst seit kurzem. Über eine gemeinsame Kollegin lernen wir uns anfangs des Jahres kennen und dachten schnell über gemeinsame Projekte nach.

Yoan ist Musikproduzent und arbeitet nebenbei im 100% Pensum. Seine Songs komponiert er jeweils selbst, oder mit Freunden. Für den Gesang tut er sich mit anderen Künstlern zusammen um gemeinsam ein hochwertiges Endprodukt zu kreieren. Wir haben eine lange Zeit über ein passendes Musikvideo zu seinem neusten Titel "Musik from my heart" gesprochen. Yoan war sich sicher, dass Rotterdam mit den riesigen, aus dem Boden ragenden Gebäuden der richtige Schauplatz für sein nächstes Musikvideo sei. Wie praktisch, dass ich zu diesem Zeitpunkt bereits ein Ticket nach Rotterdam gebucht hatte, da ich aus Studiums-Gründen nach Holland fliegen musste.

Das Konzept sah folgendermassen aus:
Die Geschichte vom unsichtbaren Musikproduzenten erzählen und visuell beeindrucken. Anhand der Gebäude wollten wir die relative Grösse mancher Kunstwerke darstellen und Yoan beim Betrachten der Stadt begleiten. Es sollte tiefgründig sein, aber doch auf den ersten Blick faszinieren.

Vorbereitung
Die Vorbereitung für den Dreh in der Sketch City Woche gestalteten sich langwierig. Zahlreiche Besprechungen logistische Probleme und Timing waren zu managen. In Absprache mit Yoan entschied ich mich als Stilmittel hauptsächlich Hyperlapse-Aufnahmen zu verwenden, eigen diese sich doch sehr für Architektur- und Städteaufnahmen. Ich wollte schon länger ein solches Projekt auf die Beine stellen. Mehrere Video Tutorials waren nötig um dann später alles richtig machen zu können. Dann eine Woche vor Drehtermin waren wir bereit. Mein Koffer vollgepackt mit neuem Wissen, Equipment, Speicherkarten und frischem Elan. Sein Gepäck beinhaltete eine Maske. Nicht irgendeine, sondern eine des Kitsune, einem japanischen Mythos mit der Gestalt eines Fuchses. Der Drehplan war simpel. Immer wenn ich nicht in der Schule war, wurde gedreht.

Die Auswahl des Equipments stellte mich vor keine grossen Schwierigkeiten, ich nahm mit, was ich besass. Viel Platz im Koffer hatte ich ohnehin nicht. Es hiess mit gegebenen Mitteln das Beste raus zu holen. Ton brauchten wir keinen, da Yoan den Soundtrack ja praktischerweise schon produziert hatte.

Equipment: Sony A7R III, Diverse Stative, Filter, 4 Objektive, DJI Mavic Pro Drohne, GoPro, Mikrofon für den Fall

Dreh
Der Dreh stellte sich als sehr zeitaufwendig heraus, benötigt man für 1 Sekunde Hyperlapse-Footage doch tatsächlich 25 Fotos von unterschiedlichen Standorten. Dies erkennt man sehr gut bei der Szene mit der Kirchenuhr. 15 Minuten für 5 Sekunden Film. Natürlich habe ich auch Aufnahmen gemacht, für die ich schlussendlich keine Verwendung fand. Eine zusätzliche Herausforderung war das Filmen im Ausgang um die Nightlife Szenen zu drehen. Musste meine Kamera doch einige Male von Bierausschüttern fliehen. Der Umgang mit den schlechten Lichtverhältnissen meisterte sie jedoch tadellos. Zum Schluss hatte ich gute 5000 Raw Fotos und 2 Stunden Videomaterial zusammen.

Umsetzung
Nachdem ich sämtliches Material gesichtet hatte, setzte ich alle einzeln geschossenen Fotos zusammen und bearbeitete die Raw Dateien in Lightroom. Nachdem Export mussten die Videos begradigt, stabilisiert und noch einmal koloriert werden. Diverse Colorgrading Tutorials halfen mir dabei. Yoan begleitete mich beim Schnitt mit seinen Ideen und Vorstellungen. In Zusammenhang mit dem Songtitel wollte ich das Video zur Musik schneiden, viele Effekte und diverse Stilmittel gehören zum Konzept. Zum Schluss brauchte ich noch einige Stunden um das geschnittene Material farblich auf die Gleiche Linie zu setzen. Fotos, S-log Videos, Zeitraffer Aufnahmen und Drohnenvideos wurden unter einem Lookup-Table zu einem Guss.

Fazit
Ich hätte mir gewünscht, die Story etwas offensichtlicher darzustellen. Das Video beschreibt zwar, was wir geplant hatten, für Leute, die sich aber nicht tiefgründig damit beschäftigen, bleibt das Video ein visuelles Erlebnis.

Für einmal muss ich sagen, dass die Planung ziemlich gut aufging, auch weil wir viel Zeit dafür aufbrachten. Damit meine Handschrift auch auf Yoans Instagram Account vertreten ist, haben wir im Vorfeld ein Fotoshooting mit ihm und der Maske in Zürich gemacht. Instagram

Alles in Allem war es ein sehr aufwendiges und anspruchsvolles Einzelprojekt, welches mir sehr viel Spass bereitet hat. Ich konnte meine künstlereische Freiheit total ausleben und viele Optimierungen für künftige Workflows mitnehmen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, auch in Zukunft wieder ein Musikvideo zu realisieren.

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