Plastic Suicide

Jede Minute gelangt ein Müllwagen voll Plastik ins Meer. In den letzen 60 Jahren ist die weltweite Plastikproduktion von 1.5 auf 335 Millionen angestiegen. Plastik wird mindestens 450 Jahre alt. Diese Fakten sind erschreckend, doch geändert hat sich bis heute zu wenig, um diesem Wahnsinn ein Ende zu setzen.

Es tötet Tiere, verschmutzt die Umwelt und schadet der Gesundheit – Plastik. Jeden Tag konsumieren wir in der Schweiz enorme Mengen davon. In einem Jahr füllt jeder Schweizer im Durchschnitt eine ganze Badewanne voll mit Kunststoffabfällen, das Gewicht liegt bei durchschnittlich 100 Kilogramm jährlich pro Einwohner. Sonstige Abfälle, wie Glas, Karton, Alu und dergleichen sind dabei nicht berücksichtigt. Also bedeutet das, dass allein pro Monat jeder etwa 8.4 Kilogramm und pro Tag 275 Gramm Plastik verbraucht. 

Gemäss einem Bericht des Branchenverbandes Plastics Europe schneidet die Schweiz im europäischen Plastikkonsum-Vergleich schlecht ab. Hierzulande wird drei Mal so viel Plastik verbraucht, jedoch nur knapp ein Drittel davon rezykliert. Zum Vergleich: Schweden verwertet bereits über 40% ihrer Kunststoffabfälle wieder. Auch in Deutschland liegt die Zahl über 35%.

Die ganzen Abfallberge sind ein Problem. Es ist keine Neuheit, dass weggeworfene PET-Flaschen, Zigarettenstummel oder sonstige Plastikabfälle ins Wasser und schliesslich in die Meere geschwemmt werden. Dies belastet die Gewässer und die darin lebenden Tiere. Plastik wird im Meer nicht abgebaut, sondern zersetzt sich in winzige Teile und wird so zu Mikroplastik. Fische und Schildkröten verwechseln es mit Nahrung und nehmen die schädlichen Substanzen auf. Selbst in abgelegenen Gebieten wie der Tiefsee und dem arktischen Eis wurde schon Mikroplastik gefunden.

Doch nicht nur die Meere und die darin lebenden Tiere werden vergiftet. Durch den Verzehr von Fisch, Milch oder Honig nehmen wir ebenfalls Mikroplastik auf. Auch in den meisten Kosmetikprodukten ist Mikroplastik vorhanden. Viele Wissenschaftler warnen vor den in Plastik enthaltenen Chemikalien wie Weichmacher oder Stabilisatoren und deren gravierenden Folgen für die Gesundheit. Mikroplastik könne gesundheitliche Schäden wie Allergien, Fettleibigkeit bis hin zu Krebs verursachen.

EU-Länder haben schon erste Massnahmen ergriffen, den Plastikkonsum einzuschränken. So findet man beispielsweise keine Plastiktüten mehr in Geschäften oder es dürfen keine Plastikstrohhalme mehr verkauft werden. Da die Schweiz jedoch nicht zur EU gehört, ist sie momentan nicht gezwungen mitzuziehen. Es ist Zeit für eine Veränderung und es benötigt sofortige Massnahmen, um den Plastikwahnsinn endlich zu stoppen.

Wir fordern, dass auf jeglichen Plastikverpackungen ein plakativer Warnhinweis gedruckt wird. Er soll schockieren und den Käufer mit den Folgen unseres Plastik-Konsums konfrontieren. Im besten Fall regt er die Bevölkerung und die Industrie zum Umdenken an. Der Aufruf ist mit den Bildern auf Zigarettenpackungen vergleichbar. Längerfristig sollen die plakativen Warnhinweise dazu beitragen, dass Verpackungen künftig mit umweltschonenden Alternativen umgesetzt werden.

Weitere Informationen und Etikettendesigns findest du auf unserer Website.
Die Petition findest du hier.

Der Verpackungswahnsinn muss ein Ende haben und wir haben es selbst in der Hand! Handle jetzt!

Hier die englische Version:

(sba)

Kritik
von Iliana Perera, Marlise Nobrega Freitas und Maja Manojlovic

Vorgehen
Da das Animationsvideo in Zusammenhang mit der Thematik "a piece of peace" unserer Visualisierungswoche entstand, mussten wir ein einheitliches Konzept ausarbeiten. In der Visualisierungswoche haben wir bereits die Website erstellt und die Petition. Auch das Animationsvideo sollte nun gemäss unserem Design und der Tonalität dazu passen.

Wir haben zunächst verschiedene Ideen aufgezeichnet und uns schliesslich für ein textbasiertes Animationsvideo entschieden, da es schwierig war an passende Fotos heranzukommen. Eigen visualisierte "Schockbilder" mussten wir leider auch verwerfen, da diese zu schön aussehen und den Betrachter damit zu wenig aufrütteln würden.

Wir texteten das Video im Vornherein und haben es dann mit After Effects umgesetzt. Bei der Umsetzung achteten wir auf passendes Sounddesign, damit das Video seine volle Wirkung erzielt.

Bei der Umsetzung achteten wir auf passendes Sounddesign, damit das Video seine volle Wirkung erzielt. Ausserdem haben wir primär für die Webseite noch eine englische Version produziert.

Learnings

Durch die Arbeit mit After Effects konnten wir unser Wissen erweitern. So haben wir gelernt, wie man Text verschieden animieren kann und was gut wirkt und was eher weniger.

Vor allem die Skizzier- und Brainstorminphase war langwierig, da wir alle andere Vorstellungen davon hatten, wie das Video aussehen sollte. Hier konnten wir lernen, dass es wichtig ist zuerst auf den Inhalt und die zu vermittelnde Botschaft zu achten, bevor man sich Gedanken zur technischen Umsetzung macht.

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