«R & R» präsentiert: s’Konzert zum mitneh

Rock and Raw (kurz: «R & R») ist zurück mit einer neuen Folge dieser hoffentlich noch weiter wachsenden Serie. Dieses Mal gibt uns Stephanie Waldvogel mit vier Cover-Songs die Ehre. Viel Spass!

Stephanie Waldvogel hat dieses Projekt zu meinem absoluten Lieblingsbeitrag gemacht. Und nachdem du ihr Mini-Cover-Konzert gesehen hast, wirst du den Grund dafür verstehen. Doch eines nach dem anderem: Als ich herausfand, dass die MMP-Studentin in einer Band singt, ging ich auf sie zu und fragte, ob sie ein paar Cover-Songs mit mir aufnehmen möchte. Ich zeigte ihr einige meiner liebsten La Blogothéque Take-Away-Shows, die mich seit meiner Jugend immer wieder aufs Neue inspirieren. Ziel war es, eine Hommage an die originalen La Blogothéque Take-Away-Shows zu produzieren, d.h. durch die Video- und Audioaufnahmen eine intime Erfahrung zu schaffen und sich auf die rohen Fähigkeiten des Künstlers zu konzentrieren. In dieser «R & R»-Session sind in diesem Zusammenhang vier Covers entstanden.

Ein kurzes Interview mit der Künstlerin findest du direkt unter dem Video.

Interview:

F: Wie und wann hast du angefangen, zu singen und Musik zu spielen?

A: Zu Hause hatten wir einige Instrumente und es wurde viel Musik gehört. Ich spielte viele Jahre Querflöte und brachte mir das Klavierspielen bei. Aber der Gesang wurde – sofern ich mich richtig erinnere – erst mit dem Gesangsunterricht im Gymnasium wirklich präsent. Davor war singen etwas, das ich nur für mich im kleinen Rahmen tat. Nie wäre ich irgendwo aufgetreten. Heute sieht das anders aus: Ich singe seit etwa drei Jahren in einer Band, mit der ich auch Konzerte gebe. Und mittlerweile kann ich mich auch zu ein paar Liedern auf der Gitarre begleiten – das ist sehr praktisch, wenn man Strassenmusik machen möchte!

F: Wie hast du die Songs, die du für dieses Projekt ausgewählt hast, entdeckt?

A: Die meisten Songs entdecke ich auf Youtube. So war’s auch bei diesen vier Liedern. Videos von Youtube-Kanälen wie Sofar Sounds, Tiny Desk Concert und Colors stehen bei mir ständig in den Vorschlägen. So fand ich Mahalia und Moses Sumney. Hiatus Kayote kenne ich schon länger, das war eine wirklich schöne Entdeckung. Vulfpeck kenne ich erst seit jemand in der Band einen Vulfpeck-Song zum covern vorschlug – daher der Song «Wait for the moment».

F: Warum hast du diese Songs ausgewählt?

A: In erster Linie faszinieren mich die Stimmen bzw. die Echtheit in den Stimmen. Ich rede nicht bloss von der Schönheit einer Stimme, sondern von der Fähigkeit, die Gefühle noch vor dem Text durchdringen zu lassen.

(fms)

Kritik
von Joel Frey

Idee und Konzeption:

Dieses Projekt war bei weitem mein Favorit. Es gibt etwas so Ehrliches und Intimes über diesen Musikstil. Ich entdeckte La Blogothéque und ihre Art von Take-Away-Shows vor rund 11 Jahren. Ich war frustriert von der Überproduktion von Pop und der meisten Musikproduktionen die ich sonst gefunden habe. La Blogothéque nahm einige meiner Lieblingskünstler und zeigte sie in diesen intimen Videos mit ihrer Lieder. Einfaches unbearbeitetes und rohes Kreativität. Ich fühlte mich, als wären sie ehrlich zu mir und ich verlor mich in dem wunderbaren Austausch. Der Stil von La Blogothéque hat sich in Qualität entwickelt, aber sie bewahren diese unübertroffene Kreativität immer noch. Wenn Sie daran interessiert sind zu sehen, wie weit sie im Laufe der Jahre gekommen sind, dann schau dir Justin Timberlake seine neues Musikvideo "Say Something" an. Es zeigt das Genie und die Kreativität des Künstlers aber vor allem der Produzenten.

Ich versuchte mit der Toby Dillian und Friends StubeSession rohen Sound und Kreativität einzufangen, aber das machte mich nur hungrig auf mehr. Es gab mir auch die Motivation herauszufinden, wie man ein musikalisches Erlebnis auf eine andere Art und Weise einfangen kann. Mit diesem Projekt wollte ich das gleiche Gefühl vermitteln, das La Blogothéque mir vor all diesen Jahren gegeben hat. Also beschloss ich, in ihrem Stil zu filmen und statt einer Band wollte ich einen Künstler oder Künstlerin. Ich sagte mir selber dieser Künstler oder Künstlerin muss eine magische Musikfähigkeit und eine attraktive Persönlichkeit haben, die dich in die Welten der Lieder zieht. Ich wollte, dass die Aufnahmen draussen stattfinden und die umliegenden Geräusche und Atmosphäre einfängt, weil sie nur zur Stimmung der Erfahrung beitragen.

Nachdem ich mit Stephanie gesprochen habe und einige der Videos von La Blogothéque gezeigt hatte, war sie an Bord und interessierte sich für die Erfahrung. Ich habe ihr versprochen, keine ihrer früheren Aufnahmen zu hören und sie stattdessen zum ersten Mal live zu hören. Ich vertraute darauf, dass sie musikalisch begabt war, aber ich hatte keine Ahnung, wie großartig es an diesem Tag sein würde. Sie passte perfekt zu dem, was ich erschaffen wollte, und alles fügte sich gut zusammen.

Dreh:

Ich wollte versuchen, die ganze Produktion alleine zu machen. Dies machte es viel schwieriger, aber es hat so viel Spass gemacht und schuf eine grossartige Dreh-Umgebung mit der Künstlerin. Weil ich es alleine machte, musste ich entsprechend planen und sicherstellen, dass ich das machen konnte, was ich wollte und ein fertiges Produkt, das die Künstlerin und ich lieben und schätzen werden. Wir haben uns am Nachmittag in Chur Altstadt getroffen. Es war schwierig zu filmen, aufzunehmen und gleichzeitig Audio zu hören, besonders seit wir One-Takes gemacht haben, wo die ganze Szene (Lied) eine Kameraaufnahme ohne Schnitte ist. Wir hatten die beste Zeit beim filmen, obwohl es sehr warm war und die Kamera auf einem schweren Schulter-rig mit einem Audiorecorder um meinen Hals trug.

Stephanie war professionell und sehr geduldig mit die verschiedene aufnahmen, bis wir eine hatten, die funktionieren würde. Unsere größten Herausforderungen waren die Hitze, das versehentliche Einfangen von Reflexionen in den Fenstern, „Oops-Momente“ und andere äussere Einflüsse wie ein Lastwagen, die abladen musste genau wo wir am Aufnehmen waren.

Equipment:

Kamera:
• Canon EOS 5D Mark II

Shoulder Rig:
• Shape Schulterstützensystem Composite Stabilizer (compostab)

Objektiv:
• Canon EF 24-105mm f/4L IS USM Lens

Audio:
• Zoom H6

Mics:
• 2X Funkset Sennheiser AVX
• Rode VideoMic Directional Video Condenser Microphone w/Mount

Postproduction:

Ich verbrachte eine lange Zeit in der Postproduktion dieses Projekts, aber es hat mir spass gemacht und ich wurde nie satt oder genervt mit Stephanie ihre stimme weil es so angenemmend ist. Ich habe viel über das Zusammenbringen von Adobe Audition und Adobe Premier während der Postproduktion dieses Kurzfilms gelernt. Die Farbkorrektur zeigt die La Blogotheque Style. Ich arbeitete auch mit keiner Beleuchtung, so dass ich den authentischen Look festhalten konnte.

Software:

  • Adobe Premiere Pro CC (2018)
  • Adobe Audition CC (2018)

Fazit:

Ich bin froh, dieses Projekt gemacht zu haben. Ich bin mir sicher, wenn ich dieses Projekt mit mehreren gemacht hätte, wäre zwar der Qualitätsstandard höher aber dann hätte ich auch nicht so viel gelernt beim selber produzieren. Stephanie Waldvogel ist ein Inspiration und ich bin jetzt ein Riese-Fan!

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