The Importance of Drums in Music

Mick Jagger, Steven Tyler, Bono und wie sie nicht alle heissen – jeder kennt die Frontmänner seiner jeweiligen Lieblingsbands. Dass diese aber noch von einer ganzen restlichen Band unterstützt werden, geht da meist vergessen. Einer rückt dabei immer mehr in den Hintergrund. Einer, der eine verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe trägt: Er stellt nämlich das Gerüst der Band dar – der Schlagzeuger.

Ob nun am Samstagabend im Club zu dröhnendem House-Bass oder zu Hause vor den Lautsprechern des Schallplattenspielers – Musik bewegt. Und dabei orientiert sich der Mensch im Normalfall am Beat, also am Schlagzeug. Fehlt dieses, fällt es uns schon schwerer, uns im Song zu orientieren. Vom Schlagzeug ist auch massgeblich abhängig, wie der Song auf uns wirkt. Baut der Schlagzeuger viele Zwischenschläge und kreative Übergänge im Song ein, so wirkt er auf uns eher verspielt und grooviger. Entscheidet sich der Schlagzeuger für einen statischen, sich wiederholenden Beat ohne viele Zwischenschläge, so erscheint der Song strenger und klinischer.

Auch innerhalb der Band übernimmt der Schlagzeuger eine wichtige Rolle. Denn an ihm orientieren sich die anderen Bandmitglieder, wenn es darum geht, das Tempo aufrecht zu erhalten. Das ist übrigens auch in einem Orchester so. Neben dem Dirigenten ist dort der Perkussionist die wichtigste Orientierungsperson, um die Band zusammenzuhalten. Verliert der Drummer das Tempo, geht es nicht lange und die ganze Band verliert die Orientierung. Für diese veranwortungsvolle Aufgabe braucht es Mut und Selbstvertrauen.

Meiner Meinung nach ist eine Band erst richtig gut, wenn auch ihr Drummer richtig gut ist. Dazu fällt mir meist ein Konzert der «Black Keys» ein, die ich vor einigen Jahren live erleben durfte. Das Duo enttäuschte mich allerdings ziemlich, denn der Drummer spielte einfach kreuzfalsch und versaute so den ganzen Groove, den die Band auf Platte so gut rüberbringt. Vielleicht lag es am Alkohol, der Backstage sicherlich in Massen floss, doch für mich blieb es als eines der schlechtesten Konzerte in Erinnerung.

Neben der wichtigen Rolle, die der Drummer übernimmt, hat er auch noch einen aufwendigen Job. Denn ob im Studio oder auf der Bühne, das Einrichten des Schlagzeugs nimmt mit Abstand am meisten Zeit in Anspruch. Auch die Mikrofonierung im Studio ist sehr zeitintensiv, denn es müssen je nach Drumkit über zehn Mikrofone installiert werden.

So, nun hast du dich durch die Bleiwüste gekämpft, jetzt kommt die Belohnung: Im Video unten siehst du mich in Aktion hinter dem Drumkit, gefilmt von Francesca Nett.

(nsc)

Kritik
von Alain Rutishauser

Idee

Da ich schon seit 18 Jahren Schlagzeug spiele, wollte ich schon lange einmal ein Drumcover eines Liedes aufnehmen. Jedoch fehlte mir bisher das nötige Equipment und auch etwas die Geduld. Als ich an der HTW Chur mein Studium begann und dann von Digezz hörte, kam mir die Idee, mein Vorhaben mit einem Digezz-Projekt zu kombinieren.

Ich überlegte mir also, wie ich das Ganze zu einem spannenden Beitrag formen könnte. Schlussendlich entschied ich mich, zusätzlich zu meinem Drumcover einen Text zu verfassen, der sich mit der unterschätzten und oftmals übersehenen, aber wichtigen Rolle des Schlagzeugs in dem Gesamtklang einer Band befasst. Text und Video zusammen sollen zeigen, was für ein elementares aber auch aufwändiges Instrument das Schlagzeug überhaupt ist.

Vorbeitung

Als die Idee in meinem Kopf stand, ging eine stressige Zeit los. Einerseits musste ich ein Lied finden, welches aus meiner Sicht die wichtige Rolle des Schlagzeugers gut unterstreicht. Dann musste ich dieses Lied so einüben, dass ich es nahe der Perfektion beherrsche, sodass das Endprodukt, der Film, auch sehenswert wird. Da ich nur an den Wochenenden in St. Gallen lebe, wo mein Schlagzeug steht, waren an diesen ab nun üben angesagt.

Zusätzlich ging die Suche nach einem Studio in Chur los, in welchem ich das Lied einspielen konnte. Das Studio sollte allerdings das Budget eines Schulprojekts nicht sprengen und gleichzeitig ein bestmögliches Klangresultat erzielen. Über mehrere Ecken und nach mehreren Studios, die mein Budget definitiv gesprengt hätten, bekam ich dann schliesslich die Handynummer von der Jugendarbeit Chur. Diese stellte mir das Studio netterweise sogar gratis zur Verfügung.

Francesca Nett war so lieb und bot sich freiwillig an, den Nachmittag im Studio filmisch zu begleiten, sodass ich daraus dann ein Video zusammenschneiden konnte.

Dreh

Der Dreh war wohl nicht nur für mich sehr anstrengend. Ab 13.15 Uhr hatte ich mit Kevin von der Jugendarbeit Chur in seinem Studio abgemacht. Sofort ging es daran, das Schlagzeug einzurichten und zu mikrofonieren, bevor man überhaupt mit den Aufnahmen beginnen konnte. Dies nahm rund zwei Stunden in Anspruch. Danach ging es für mich hinter das Drumkit. Damit das Video interessant bleibt und mich aus mehreren Winkeln in Aktion zeigt, spielte ich das Lied erstmals etwa sechs Mal durch und Francesca nahm mich aus jedem erdenklichen Winkel auf.

Da das Filmen allerdings auch etwas Lärm verursacht, wurde erst nach den Dreharbeiten mit den Tonaufnahmen begonnen, ich musste das Lied also nochmals circa fünfmal durchspielen, bis ein fast perfekter Take in Midi-Form auf dem Studiocomputer war. Nach 19 Uhr verliess ich dann müde aber glücklich wieder das Studio und begab mich auf den Heimweg.

Für den Dreh wurde folgendes Equipment verwendet:

  • 1x Sony PDW X-70 UHD
  • 1x Canon 70D
  • 1x Videostativ Manfrotto

Schnitt

Am Drehtag entstanden extrem viele tolle Filmaufnahmen, nun galt es jedoch, diese zu ordnen und dann zu einem interessanten und abwechslungsreichen Film zusammenzuschneiden. Dafür verwendete ich Adobe Premiere Pro und das Audiofile mit meiner eingespielten Drumspur wurde in Adobe Audition zusammengemischt und bearbeitet.

In der Postproduction entstanden naturgemäss aber auch einige Probleme. Zum einen konnte ich die Synchronisieren-Funktion von Premiere Pro nicht verwenden, da sich der Ton der Videofiles zu sehr von dem fertigen Audiofile unterschied. Ich musste mich also anhand der Wellenform der verschiedenen Files orientieren, wo welche Filmsequenz nun hingehört.

Ein zweites Problem entstand dadurch, das am Drehtag zwei verschiedene Kameras, zum einen die 70D und ein Sony Camcorder, verwendet wurden. Diese haben ein komplett verschiedenes Bild, welches mit ziemlichem Aufwand im Color Grading einigermassen angeglichen werden musste. Dies gelang mir aber überraschend gut, sodass man nun fast keinen Unterschied der beiden Kameras mehr erkennt.

Fazit

Das Projekt war ambitioniert und auch aufwändig. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich die Herausforderung angenommen und den Aufwand auf mich genommen habe. Es hat sich meiner Meinung nach gelohnt, denn herausgekommen ist ein tolles Digezz-Projekt.

In einem zukünftigen Projekt würde ich etwas früher mit der Organisation beginnen, die dann aufwändiger wurde als zuerst gedacht. Ich hatte dann fast noch Glück, rechtzeitig einen Studiotermin zu bekommen, um dann auch noch genug Zeit zum Schneiden zu haben.

Beim Equipment werde ich für ein nächstes Mal genauer hinschauen und die Bilder bereits vor dem Drehtag vergleichen. Dann kann man auch noch reagieren und allenfalls eine Kamera austauschen.

Zusammenfassend war es sicher die richtige Entscheidung, das Projekt alleine zu stemmen. Dadurch war ich nicht auf eine zweite Person angewiesen und konnte wann und wo ich wollte Organisatorisches erledigen. So kam ich dann mit dem Studio der Jugendarbeit Chur auch auf das bestmögliche Ergebnis und kann stolz sein darauf, was ich (fast) alleine auf die Beine gestellt habe.

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