remember nineteen

Ein vages Erinnern vibriert zwischen den Zeilen, der Hauch vergangener Tage und die ungreifbare Sehnsucht nach diesem flüchtigen, fast vergessenen Gefühl. Kindheitsträume leuchten auf, Frühlingstage und eine erste unschuldige Liebe, zu tief und zu zerbrechlich für die Wirklichkeit. Und nur die Angst, zu vergessen …

Es war ein Ort, geprägt von Jahreszeiten, an dem der Frühling diese Geschichte schrieb. Die Geschichte eines Mädchens, das sich fand und verlor, sich im Leben verirrte, verzweifelte und danach nie mehr dieselbe war. Im Kleinen warf sie einen Blick auf die grossen Fragen des Seins, Fragen nach Vergangenheit und Zukunft, danach, was erhalten bleibt im Strom der Zeit, und was uns zu dem macht, wer wir sind. Sind es unsere Erfahrungen, unsere Ängste, unsere Liebe? Und was, wenn alles anders wäre?

Umschwirrt von Gedanken und verfolgt von Gefühlen liess er mich nie mehr ganz los, der Schatten des Mädchens mit den Schmetterlingen, und mit „remember nineteen“ soll ihre Geschichte nun erzählt werden. Doch es ist mehr als das, mehr als eine Geschichte: „remember nineteen“ ist der Nachklang der Kindheit, ein stilles Erinnern und Vergessen. Es ist ein Liebesbrief an einen Ort und an eine Zeit, in der es keine Grenzen und nur Träume gab, zeitlos und ewig. Und nicht zuletzt ist es eine Suche nach Antworten auf ungeschriebene Fragen.

Auf den Spuren längst vergangener Sehnsüchte und diesem einen flüchtigen Gefühl, soll die Reise uns zwischen die Zeilen und in eine Welt voller Poesie und Erinnerung entführen.

Doch genug der Erklärung. Nehmen Sie sich Zeit und tauchen Sie ein: remember nineteen.

(fs)

Kritik
von Beatrice Burkart

 

#1 | am anfang die idee

Gefühle einzufangen und wiederzugeben, die man selber nicht so recht fassen und beschreiben kann, ist keine leichte Aufgabe - doch genau das habe ich mir zum Ziel gesetzt. Die Idee entstand, als ich diesen Frühling spontan übers Wochenende an den Ort zurückkehrte, der mich schon ein halbes Leben lang begleitet und der für mich über die Jahre zu einem persönlichen Rückzugsort und einem kleinen Paradies geworden ist. Ich wunderte mich auf einmal darüber, was ich an diesem Ort alles durchlebt, alles gedacht und gefühlt hatte - im guten wie im schlechten Sinne -  und entschloss mich dazu, diese Vielfalt an Erinnerung in irgendeiner Form einzufangen.

 

#2 | atmosphäre und gefühl

Da sich das Projekt um ein äusserst vages und auch höchst individuell wahrgenommenes Thema drehte, bestand die erste Schwierigkeit darin, überhaupt eine geeignete Form für die Umsetzung zu finden. Wichtig war mir, dass der Betrachter sich auf das Thema einlassen und sich Zeit nehmen konnte, dass ich es schaffte, ihn mit allen Sinnen gefangen zu nehmen. Im Zentrum stand von Anfang an das Gefühl.

Schliesslich entschied ich mich für eine Kombination aus einer filmisch geschaffenen Atmosphäre und poetischen Texten, umgesetzt als gallerie-ähnliche Webseite, auf der sich der Besucher im eigenen Tempo von Gedanke zu Gedanke bewegen konnte.

 

#3 | poesie und wortgewalt

Remember nineteen ist ein sehr persönliches Projekt, und dennoch frei erfunden - denn auch wenn die Orte der Aufnahmen jeweils an eine persönliche Erinnerung geknüpft sind, hat die daraus geborene Geschichte nur wenig autobiographischen Hintergrund. Zudem war vor allem der Raum für Eigeninterpretationen wichtig. Auch hier galt: es sollte zwar eine tragende Geschichte erzählt werden, doch der eigentliche Fokus lag auf dem Einfangen von Gefühlen, deren Flüchtigkeit durch konkretes Beschreiben nicht hätten eingefangen werden können.

 

#4 | erfahrungen für die zukunft

In der Nachbearbeitung des Filmmaterials (meine persönlich erste Erfahrung mit 4k-Filmen), dem Texten, Animieren und Zusammenfügen der verschiedenen Elemente zu einer in sich geschlossenen Geschichte, fand sich schliesslich der Hauptteil der Arbeit. Zum Schluss blieb noch die Realisation und das Hosting der Webseite, die ebenfalls ein paar Herausforderungen für mich bereithielten.

In erster Linie stellte es sich als schwierig heraus, ein geeignetes Theme zu finden (ich entschied mich für eine Umsetzung mit Wordpress), das die Einbindung von Videos in eine Fullscreen-Gallerie erlaubte. Mit dem Theme „Border" (und einigen Anpassungen) fand ich aber letztlich eine nahezu optimale, schlichte und doch stimmungsvolle Lösung.
Eine weitere neue und äusserst wertvolle Erfahrung, die zwar mit einigen Kosten und viel Aufwand verbunden war, machte ich durch die Entscheidung, die Webseite selber zu Hosten.

Doch auch das ist geschafft und nun, am Ende, ist sie online, remember-nineteen. Und meine Freude perfekt!

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