#1 | am anfang die idee
Gefühle einzufangen und wiederzugeben, die man selber nicht so recht fassen und beschreiben kann, ist keine leichte Aufgabe - doch genau das habe ich mir zum Ziel gesetzt. Die Idee entstand, als ich diesen Frühling spontan übers Wochenende an den Ort zurückkehrte, der mich schon ein halbes Leben lang begleitet und der für mich über die Jahre zu einem persönlichen Rückzugsort und einem kleinen Paradies geworden ist. Ich wunderte mich auf einmal darüber, was ich an diesem Ort alles durchlebt, alles gedacht und gefühlt hatte - im guten wie im schlechten Sinne - und entschloss mich dazu, diese Vielfalt an Erinnerung in irgendeiner Form einzufangen.
#2 | atmosphäre und gefühl
Da sich das Projekt um ein äusserst vages und auch höchst individuell wahrgenommenes Thema drehte, bestand die erste Schwierigkeit darin, überhaupt eine geeignete Form für die Umsetzung zu finden. Wichtig war mir, dass der Betrachter sich auf das Thema einlassen und sich Zeit nehmen konnte, dass ich es schaffte, ihn mit allen Sinnen gefangen zu nehmen. Im Zentrum stand von Anfang an das Gefühl.
Schliesslich entschied ich mich für eine Kombination aus einer filmisch geschaffenen Atmosphäre und poetischen Texten, umgesetzt als gallerie-ähnliche Webseite, auf der sich der Besucher im eigenen Tempo von Gedanke zu Gedanke bewegen konnte.
#3 | poesie und wortgewalt
Remember nineteen ist ein sehr persönliches Projekt, und dennoch frei erfunden - denn auch wenn die Orte der Aufnahmen jeweils an eine persönliche Erinnerung geknüpft sind, hat die daraus geborene Geschichte nur wenig autobiographischen Hintergrund. Zudem war vor allem der Raum für Eigeninterpretationen wichtig. Auch hier galt: es sollte zwar eine tragende Geschichte erzählt werden, doch der eigentliche Fokus lag auf dem Einfangen von Gefühlen, deren Flüchtigkeit durch konkretes Beschreiben nicht hätten eingefangen werden können.
#4 | erfahrungen für die zukunft
In der Nachbearbeitung des Filmmaterials (meine persönlich erste Erfahrung mit 4k-Filmen), dem Texten, Animieren und Zusammenfügen der verschiedenen Elemente zu einer in sich geschlossenen Geschichte, fand sich schliesslich der Hauptteil der Arbeit. Zum Schluss blieb noch die Realisation und das Hosting der Webseite, die ebenfalls ein paar Herausforderungen für mich bereithielten.
In erster Linie stellte es sich als schwierig heraus, ein geeignetes Theme zu finden (ich entschied mich für eine Umsetzung mit Wordpress), das die Einbindung von Videos in eine Fullscreen-Gallerie erlaubte. Mit dem Theme „Border" (und einigen Anpassungen) fand ich aber letztlich eine nahezu optimale, schlichte und doch stimmungsvolle Lösung.
Eine weitere neue und äusserst wertvolle Erfahrung, die zwar mit einigen Kosten und viel Aufwand verbunden war, machte ich durch die Entscheidung, die Webseite selber zu Hosten.
Doch auch das ist geschafft und nun, am Ende, ist sie online, remember-nineteen. Und meine Freude perfekt!