Der Gedanke, die Batterie meines iPhone 5s selbstständig zu ersetzen, kam mir, nachdem ich die Ende 2017 erschienene Dokumentation «Death By Design» gesehen hatte. Sie setzt sich mit dem schmutzigen Bereich der Technologiebranche auseinander. Den Trailer dazu gibts hier – absolut sehenswert!
Am Ende der Doku wurde die Firma «iFixit» vorgestellt. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Menschen die Möglichkeit der selbstständigen Reparatur ihrer technischen Geräte zu ermöglichen. Damit will sie der Wegwerfgesellschaft entkommen und ihren Teil für eine nachhaltigere Zukunft leisten.
Da ich seit dem Softwareupdate auf iOS 11 massive Akkuleistungsprobleme hatte, beschloss ich, den Akku mithilfe von iFixit zu ersetzen. Es kann ja schliesslich sein, dass der Akku nach über zwei Jahren Dauergebrauch langsam erschöpft ist, und nicht mehr die anfängliche Leistung erbringen kann.
Kosten Reparaturkit (Ersatzakku + benötigte Tools): rund CHF 41.–
Anleitungen: Als Video oder Textformat online auf iFixit.com
Benötigte Zeit: rund 1.5 Stunden
Zusammenfassung:
Für die Reparatur habe ich etwa doppelt so lange benötigt, wie es online beschrieben wurde.
Dies aus folgendem Grund: Nach Ende der Reparatur habe ich das Gerät voller Erwartungen eingeschaltet. Als das Apple Logo schraffiert auf dem Display erschien, wurde mir bewusst, dass mir ein Fehler unterlaufen sein musste. Die Ein- und Ausschalttaste sowie der Home-Button funktionierten, jedoch der Touchscreen nicht mehr. Hier hatte ich eine erste Krise. Jedoch wurde mir bald bewusst, dass ich wohl einen der Anschlüsse des Motherboards nicht korrekt angeschlossen hatte. Dies bedeutete, dass ich den ganzen Vorgang noch einmal durchspielen musste. – Und siehe da, beim dritten Versuch hat es mit dem Anschluss dann doch noch funktioniert.
Seit der Reparatur sind nun rund drei Wochen vergangen.
Leider hat sich mein Akkuproblem damit nicht wie erhofft in Luft aufgelöst. Ich kann das Gerät abends mit 100% Batterie in den Flugmodus werfen (alle Apps geschlossen) und morgens wache ich mit ca. 20–30% auf. Dies bestätigt mein These, dass etwas in Apples Softwareupdate den Akkuverbrauch massiv erhöht – auch wenn das Gerät eigentlich offline sein sollte.
Es ist grundsätzlich schon witzig, dass sich die Hersteller der heutigen Smartphones dazu entschlossen, den schwächsten Komponenten, den Akku (hat halt nur eine Lebenserwartung von 2–3 Jahren), ihrer Geräte plötzlich so zu verbauen, dass es unglaublich schwierig wird diesen zu ersetzen. Auch die Leistung der Geräte kommt nach zwei Jahren Gebrauch immer mehr ins Stocken. So werden die Konsumenten quasi gezwungen, in einem zweijährigen Rhythmus ihre Geräte zu ersetzen.
Und was tun wir? Wir folgen brav dem uns vorgegebenen Konsumzwang, ohne Aufschrei und ohne Widerstand. GUT GEMACHT!
(mm)