Titelbild Coiffeur Bucceri

Reportage: «Bim Coiffeur»

Trägst du schon die «Krisen-Frise» oder hast du immer noch die «Quarantäne-Mähne»? Seit wenigen Tagen sind die ersten Lockerungen der Massnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus in Kraft getreten. Die Umsetzung der behördlichen Vorgaben ist für Kosmetiker und Coiffeusen genauso ungewohnt wie für deren Kunden. Eine Reportage aus Chur.

Was würde Mani Matter denken, wenn er heute zum Coiffeur gehen würde? Würde er sich immer noch vor seinem schier unendlichlangen Spiegelbild fürchten? Oder würden ihn die Schutzmasken im Coiffeursalon noch mehr aus der Fassung bringen?

Wir wissen es nicht. Klar hingegen sind die umfassenden Schutzmassnahmen, die jeder Coiffeur in der Schweiz seit dem 27. April in der Schweiz umsetzen muss. In der Stadt Chur haben wir eine Reportage mit dem Coiffeur unseres Vertrauens gemacht und versucht herauszufinden, wie er mit der neuen Situation klar kommt.

Angereichert wird die Reportage mit einem Inspektions-Rundgang im Beisein des Churer Stadtpräsidenten und dem Kommandanten der Stadtpolizei Chur.

(hil)

Kritik
von Bernhard Aebersold und David Marbach

Entstehung

Die Zeit vor dem Spiegel im Badezimmer verkürzt sich mit andauernder Corona-Pandemie zusehends. Nicht nur, weil wir nicht mehr gross nach draussen gehen und uns nicht kümmern, wie wir aussehen, sondern viel eher, weil wir mit unserer Haarpracht nicht mehr wissen, was anzufangen. Deshalb war ein Coiffeurbesuch höchste Zeit. Weshalb also nicht gleich ein Projekt daraus machen und einen Blick hinter die Kulissen erhaschen?

Umsetzung

Wir fragten unseren Coiffeur des Vertrauens an, ob er uns in einem filmischen Interview zeigen könnte, wie er ab dem 27. April in seinem Salon seinen Kunden die Haare schneiden kann. Im Vorgespräch stellte sich heraus, dass unser Coiffeur enorm nervös ist und wohl noch nie vor einer Kamera stand. Entsprechend mit kleinen, behutsamen Schritten gestalteten wir den weiteren Filmprozess.

Auf dem Weg nach Hause vom Friseursalon liefen uns Urs Marti, der Churer Stadtpräsident und Ueli Caluori, der Kommandant der Churer Stadtpolizei über den Weg. Marti kannten wir noch von unserer Reportage von Anfang April. Im Smalltalk fanden wir heraus, dass sie aktuell die Einhaltung der Schutzmassnahmen in den Churer Geschäften kontrollierten. Für uns ein gefundenes Fressen und der Termin für einen gemeinsamen Kontrollgang war für den übernächsten Morgen reserviert.

Von da an, war das Projekt schon so gut wie im Kasten und der Rest war nur noch eine Fleissarbeit in Adobe Premiere.

Material

  • Nikon Z6, 24-70mm f4.0
  • Rode Lavalier Funkstrecke
  • Keinbeinstativ (Hand-held)
  • Zusätzliches Lavalier Mic mit Handy aufgezeichnet

Auf dem Spaziergang mit dem obersten Churer Polizisten und dem Stapi waren wir vor die Herausforderung gestellt, drei Stimmen aufzeichnen zu müssen, aber nur eine Lavalier-Funkstrecke zu haben. Ein zweites Mikrofon konnten wir zwar noch auftreiben und verbindeten es mit meinem Smartphone, das ich in Desinfektionsmittel-getränkt Herrn Marti zur Verfügung stellte. Auf qualitativ hochwertige Aufnahmen meiner Stimme mussten wir unterwegs verzichten. Auch mit den Lavalieraufnahmen von Ueli Caluori direkt ins Smartphone erreichten wir nicht die gewünschte Tonqualität. Da wir kurzfristig kein Einbeinstativ organisieren konnten, mussten wir alles aus der Hand filmen, was zwar bei einer Reportage grundsätzlich kein Problem ist. Trotzdem wurde es für den Kameramann mit der Zeit ziemlich anstrengend, die Kamera bei den Interviews ruhig zu halten.

Fazit

Dies ist die zweite Corona-Reportage von David und mir in diesem Monat. Wir haben uns mittlerweile gut an die coronabedingten Umstände gewöhnt und kennen die zu bewältigenden Herausforderungen. Dadurch, dass wir in der gleichen WG leben, können wir die Mindestabstände etwas lockerer sehen, was natürlich bei Dreharbeiten ein enormer Vorteil ist.

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