Retter der Lüfte

Die Rega stand über die Fest- und Neujahrstage rund 400 Mal mit ihren Rettungshelikoptern im Einsatz. Auch im Ausland wurde die Rega gebraucht: 17 Patienten konnten über die Feiertage mit den Ambulanzjets in die Heimat geflogen werden. Es gab aber auch einen glücklichen Moment.

Zwischen dem 31. Dezember 2014 und dem 4. Januar 2015 wurden die Rega-Rettungshelikopter rund 200 Mal aufgeboten – rund drei viertel der Einsätze erfolgten für verunfallte Wintersportler. Neujahr war mit insgesamt 64 Einsätzen der intensivste Tag. Gesamthaft disponierte die Einsatzzentrale im Rega-Center in Zürich zwischen dem 24. Dezember 2014 und dem 4. Januar 2015 gegen 400 Einsätze, teilt die Rega in einer Medienmitteilung mit. Dieses Einsatzaufkommen sei für die Jahreszeit nicht unüblich und aufgrund der eher durchzogenen Wetterverhältnisse als durchschnittlich einzustufen, heisst es weiter.

Rega-Jets im Einsatz
Auch die drei Rega-Ambulanzjets waren über die Weihnachts- und Neujahrstage für Patienten in der Luft und repatriierten insgesamt 17 Patienten. Neben längeren Einsätzen, wie der Repatriierung schwer erkrankter Patienten aus Argentinien und den USA, standen die Jet-Crews der Rega vor allem im südlichen Europa im Einsatz.

Spezielle Geschichte
Viele Einsätze waren auf Grund von Lawinenniedergängen. Eine Geschichte ist glimpflich ausgegangen, wie der folgende Radiobeitrag zur Einsatzbilanz über die Fest- und Neujahrstage zeigt:

Kritik
von Simon Vogel

Für Radiojournalisten gehört ein solcher Beitrag zum täglichen Brot. Aber mit dem Beruf ist manchmal auch die Fähigkeit nötig, sich von gewissen Geschichten emotional distanzieren zu können.

Rekapitulation nach einem Redaktionstag im Radio Zürisee

Als Radiojournalist ist es an Wochenenden – speziell am Anfang des Jahres – sehr schwierig, Themen für die News-Sendungen zu finden. Am 2. Januar gab es auch keine Zeitungsausgaben, dessen Geschichten man hätte weiterziehen können. Es läuft einfach nichts. Also muss man selber kreativ sein und redaktionelle Eigenleistungen von A bis Z umsetzen.

«bad news are good news»

An solchen Tagen erwischt sich unsereins häufig beim Gedanken, dass man hofft, dass irgendwo etwas geschieht. Es klingt paradox und man könnte sich selber dafür ohrfeigen – aber auf einer sachlichen Ebene freut man sich beispielsweise über eine schlimme Polizeimeldung. Man hat plötzlich etwas zu berichten. Schnell wird der Redaktionsmotor angeworfen und es werden Reaktionen von Experten, Politikern und weiteren relevanten Personen eingeholt. So geschehen beim jüngsten Fall ¬– dem Familiendrama in Flaach im Zürcher Weinland. Sämtliche Medien haben die Geschichte schon am ersten Tag begonnen so richtig auszuschlachten. Und an den Tagen darauf auch. Ich bin froh, musste ich mich nicht um dieses Thema kümmern. Ich hatte im Vergleich fast das Vergnügen. Ich durfte mit der Rega die besagte kleine Zwischenbilanz ziehen. Wobei auch das im Grunde genommen paradox ist.

Retter der Lüfte und Fazit

Wenn die Rega ausrücken muss, birgt sich hinter dem Einsatz häufig ein tragisches Schicksal. In meinem Beitrag zeigt die Zahl 400 sogar die Summe davon. Und somit kann man auch diese Meldung als «bad news» abstempeln.

Umso wichtiger war es für mich, dass ich dem positiven Teil der Geschichte genügend Platz einräumen kann. Ich denke, das ist mir in meinem Beitrag gelungen. Denn – obwohl die Einsatzkräfte alle Hände voll zu Tun hatten, hat die Routine die Sinne des Piloten noch nicht vernebelt. Seine Aufmerksamkeit hat Menschenleben gerettet und der Bilanz einer Rettungsgesellschaft sogar ein gewisses Happy End gegeben.

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