Sapere Aude

Dass Boulevardzeitschriften nicht die nicht die besten Texte für eine freie Meinungsbildung bieten ist vielen bekannt, doch immer wieder finden diese Anhänger, obwohl man nur Mut haben müsste, den eigenen Verstand einzusetzen.

Als vor einigen Tagen die terroristischen Akteure in Paris einen tragischen Anschlag durchführten, hielten viele den Atem und konnten es kaum fassen, was da vor sich ging. Alles bekundeten ihr bedauern und die Boulevard-Zeitschriften waren wie immer auf der Suche nach weiterem Material, um den Absatz dieser Tage zu steigern. Dies liegt ja auch in der Natur der Boulevard-Presse.

Als ich am Tag danach lies, was die Frau Bundesrätin falsch gemacht haben soll, erinnerte es mich an den Fall der KESB kurz nach Neujahr:

TAG 1: Tragisches Ereignis
TAG 2: Die Schuldigen sind gefunden
TAG 3: Die nicht Boulevards melden sich

Da ich selbst kein Fan von diesen Blättern bin, dachte ich schon weiter und versuchte mir meine eigene Meinungen zu bilden. Anstatt viele verschiedene Perspektiven der Vorfälle zu beleuchten, wird “Meinungsmache” betrieben und somit nicht neutral beurteilt. Das ist meiner Meinung auch ein Feind der Meinungsfreiheit, indem nicht neutral sondern bereits gewichtet berichtet wird und somit keine freie Meinungsbildung stattfinden kann.

Doch nun zurück zu der Bundesrätin Frau Leuthard. mit diesem Tweet wurde sie beine in einen Shitstorm eingezogen:

Meine eigene kurze Analyse dazu: Frau Leuthard sagt in diesem Tweet lediglich, dass Satire kein Freipass sei aber dass dies keine Gewalt legitimieren würde. Nun, für mich sehr einleuchtend, doch für die Boulevards ein gefundenes Fressen, denn sie interpretieren daraus nur das, was sie wolle und zwar dass die Frau Bundesrätin damit habe sagen wollen, dass die Autoren selbst schuld seine. Diese Interpretationsform ähnelt meiner Meinung nach demjenigen der Extremisten. Doch da ich mich in der Vergangenheit öfters mit der Thematik der Meinungsfreiheit befasst habe, kann ich mich ihrer Aussage nur anschliessen, dass Meinungsfreiheit kein Freipass sei.

Nun, was meine ich damit oder denke, dass Frau Leuthard gemeint haben könnte? Dass man zwar seiner Meinung Kund tun kann und dass dieses Recht natürlich auch zu schützen sei, doch das verhindert keine Folgen. Wenn ich meinem Vorgesetzten sage, dass er meiner Meinung nach falsch vorgehe und ich alles besser machen könnte, darf ich das sagen, weil es meine Meinung ist, aber es trotzdem durchaus sein kann, dass er mich künftig weniger oder gar nicht mehr einsetzen wird, weil er mir nicht mehr vertraut.

Die Zeit, der Rahmen und das Medium war, wie sich in diesem Beispiel herausgestellt hat, nicht die richtige Wahl, deswegen bestätigt sich hier ihre Aussage, dass Meinungsfreiheit kein Freipass ist und auch folgen haben kann.

Quelle Titelbild: Wikipedia

Kritik
von Ferhat Kocaman

Idee

Die Idee kam mir auf, als sich dieser Ablauf nach kurzer Zeit wiederholte und mir so besonders auffiel. Dabei störte mich dieses Vorgehen besoders stark, als ich mit Personen zu diskutieren versuchte, welche der Boulevard-Presse an den Lippen hingen. Als ich sah, dass mehr Blogs als Zeitungen sich gegen diese "Meinungsmache" schrieb, kam ich auf die Idee, dass Digezz Medienbezug hat und auch wie ein Blog funktioniert und schrieb diesen Text.

Herausforderung

Die grösste Herausforderung bei diesem Text und der Analyse war für mich, dass ich nicht auf die gleiche Art und Weise "Meinungsmache" betreiben und auch keinen politischen politischen Seitenbezug machen wollte. Mir ist bei diesem Artikel die politische Einstellung aller Seiten ziemlich egal, es geht mir grössententeils und die Thematik der Meinungsfreiheit und Qualitätsjournalsimus.

Fazit

Ich glaube, dass ich diesen Text gut getroffen habe. Das ohne politischen Bezug sondern themenrelevat. wenn man will, kann man auch in diesem Text auch Negatives finden kann, wenn man nur will. Aber als eine Person, der diesen Artikel möglichst neutral aufgreifen wollte und mit der eigenen Meinung auch zum bekannten Spruch von Immanuel Kant ("Sapere Aude") aufrufen will, finde ich den Text passend.

Kommentar (1)

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