Dein Lieblingsfestival wurde abgesagt? Nicht traurig sein, unseres auch. Am besten treffen wir uns alle gemeinsam, um darüber zu heulen. Oder uns aus Frust zu betrinken. Weil ohne Festivals, ohne Livemusik, ohne in Gummistiefeln im Regen zu tanzen, ist der Sommer kein richtiger Sommer. Was, aber wenn…

Was, aber wenn wir die Skills – die bekanntlich irgendwie alles und doch nichts richtig beinhalten – einer Gruppe Multimedia Production Studentinnen addieren, mit Kreativität multiplizieren und dabei eine Alternativlösung für die Rettung des Sommers extrahieren? Klingt sehr mathematisch und komplex, wissen wir, darum nennen wir uns auch die Hackies. To be honest, vom Coden haben wir keine Ahnung und wir hacken auch nichts mit geschweiften Klammern. Viel mehr wollen wir ein gesellschaftliches System knacken, nämlich das der Schweizer Musikbranche.

Mit «Starhack» wagen wir den Versuch, unsere talentierte Mitstudentin und Kleinkünstlerin Anja Reichlin aka ARAYAH ohne Musiklabel und «nur» mit ein paar Studentinnen als Management schweizweit bekannt zu machen. Dazu entwickelten und konzipierten wir ihren Auftritt als Künstlerin, visuell wie auch sprachlich, online wie auch offline.

Unser Herzstück des Projektes ist die Roadshow, die nicht nur ARAYAH, sondern ganz vielen unentdeckten Kleinkünstlern der Schweiz eine Plattform bieten soll, ihr Talent unter Beweis zu stellen. In Form eines moving Hybrid-Events wollen wir so den Sommer mit Corona-tauglichen Freiluftkonzerten füllen. Eine musikalische Reise durch die Schweiz also, fast so wie die Bremer Stadtmusikanten, nur sind wir nicht die, die musizieren, sondern organisieren, dokumentieren und Content produzieren.

Ziel ist es nun, das Konzept und die Roadshow über den Sommer zu realisieren.

Klicke hier, um mehr über das Projekt zu erfahren.

Aus Release-Gründen, mussten wir das erste Promo-Video für Instagram passwortgeschützt auf Vimeo laden. Ihr könnt es euch aber trotzdem anschauen:
Das Passwort lautet: starhackpromo

(spu)

 

Kritik
von Gina Gysi, Lorena Wahrenberger, Amber Vetter, Aline Blatter und Leonie Neukomm

Idee
Die Idee fürs Starhack-Projekt ist während des Unterrichts Anfang des Frühlings Semesters 2020 entstanden. Die Grundidee bestand daraus, eine Roadshow mit kleinen Strassen-Konzerten mit Newcomern wie ARAYAH und anderen Künstlern zu organisieren. Wie so Vielen hat die Corona-Krise auch uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Ursprungsidee rückte somit in den Hintergrund und eine Alternative musste her. Der Fokus wurde dann auf das Konzept für die Vermarktung und den Durchbruch von ARAYAH gelegt. Als multimediales Grüppchen trauten wir uns zu, die Sängerin mit unserem Können vermarkten zu können.

Konzept
Die Gruppe hat zwar als Ganzes am Projekt und Konzept gearbeitet, es muss jedoch etwas unterteilt werden. Anja hat sich dazu entschieden, das Projekt innerhalb ihrer Arbeit im Major «Live Communication» abzulegen. Die anderen Teammitglieder entschieden sich dafür, das Projekt über Digezz laufen zu lassen, da sie im Major schon mit anderen Projekten ausgelastet waren. Das Grundkonzept basierte auf Meetings mit der gesamten Gruppe, wurde dann im Detail von Anja ausgearbeitet, von Leonie und Gina inhaltlich und von Amber im Corporate Design unterstützt. 

Digezz/Webseite
Während das Konzept in Arbeit war, haben sich Aline und Lorena darum gekümmert, wie das Projekt über einen Webauftritt begleitet werden könnte. Die Webseite sollte alle News, die Insights in den «Hack», die Roadshow, den Star und das Team vorstellen. Zusammen haben sie sich den Aufbau der Webseite überlegt und Aline hat sich um das Aufsetzen der Wordpress-Seite gekümmert. Nachdem sie sich für ein Template entschieden hatten, ging es darum, die gesamte Gruppe wieder zu involvieren und die Bespielung zu starten.

Content und Social Media
Die Content-Produktion für die Vermarktungsstrategie wurde durch die Corona-Massnahmen extrem erschwert. Erst gegen Ende des Lockdowns, konnte neben dem Corporate Design und Logo tatsächlich damit begonnen werden, non-fiktionalen Content zu erstellen. Grundsätzlich hätten wir uns gewünscht, die Social-Media-Kanäle von ARAYAH mit Eigenproduktionen zu bespielen. 

Logo
In der Anfangsphase des Konzepts hat die gesamte Gruppe Logo-Ideen aufgrund eines Moodboards eingereicht. Lorenas von Hand ersteller Schrifzug wurde als Logo-Font gewählt. Mit ihren Photoshop-Skills hat Aline dann die Skizze in einem aufwändigen Prozess zum Logo verwandelt und animiert.

Corporate Design
Amber hat zusammen mit Anja ein Farbschema erarbeitet, Fonts ausgesucht und damit für ARAYAH ein Corporate Design erstellt. Basierend darauf hat sie das Konzept für Starhack gelayoutet.

Video
Gina und Lorena konnten Anja nach den Lockerungen einen Tag lang durchs Studio begleiten und ein Video zur Vorstellung von ARAYAH und als Promo für ihre erste Single «Boyfriend Toy» erstellen. Nach dem Drehtag kümmerten die beiden sich um den Rohschnitt und gaben es dann Aline weiter, die sich an den Feinschliff machte.

Social Media ARAYAH
Neben dem bereits bestehenden Instagram-Kanal von Anja, hat sich das Team um einen Twitter- und TikTok-Account gekümmert. Für einen einheitlichen Auftritt und den Wiedererkennungswert wurden alle Benutzernamen auf «Arayah.music» angeglichen. Gina hat mit dem CD einige Templates für den Feed in der Promo-Phase der Single erstellt. Dazu gehören Schriftzüge, der Logo-Reveal, das Video vom Drehtag und einige Bilder, die am Drehtag geschossen wurden. 

Vorstellung «Hackies»
Um die Vorstellung der “Hackies” sorgte sich Leonie. Sie entwickelte für alle Teammitglieder individuelle, humorvolle Reime und sorgte sich um die Ablichtung, das Aussortieren und Bearbeiten der Portrait-Fotos für die Website. Für einen einheitlichen Online-Auftritt des Teams, traf sich das Grüppli an einem Nachmittag in der Churer Altstadt für ein Shooting. 

Sketches
Zur Visualisierung des Roadshow-Traums, kreierte Lorena die Sketches (Roadshow, Wohnzimmerkonzert, Livestream, Bar-Truck und Map Roadshow) fürs Konzept und für die Webseite.

Präsentation des «Hacks»
Statt das fix fertige Konzept als PDF auf die Webseite zu laden, entschied sich das Team für einzelne Beiträge und eine sinnvolle Unterteilung. Ausserdem sollte die Roadshow als einzelne Unterseite ersichtlich sein und durch die Sketches unterstützt werden. 

Genauso sollten die Protokolle einzelne Beiträge ergeben. Ursprünglich haben Aline und Lorena sich überlegt, die Protokolle für die Webseite «spannender» zu gestalten und stattdessen den Twitteraccount für News innerhalb des Projekts zu nutzen. Diese Idee wird jedoch erst in Zukunft so umgesetzt.

Protokolle
Um die Arbeit in den Meetings festzuhalten, haben sich Leonie und Amber um die Protokolle gekümmert.

Fazit
Modulübergreifende Projekte («Live Communication» und «Digezz») sind schwierig. Besonders aufgrund der durchmischten Zusammenarbeit und der Frage der Credits. Das Projekt basiert bis zu dem jetzigen Zeitpunkt noch eher auf der Theorie und ersichtlich ist leider nicht viel mehr als das Konzept, dessen Erarbeitung jedoch sehr viel Zeit kostete. Für Digezz wäre allerdings eher noch mehr Praxis gefragt gewesen. 

Die Organisation der Erarbeitung unseres Projektes war in Zeiten des Coronas eine ziemliche Herausforderung. Wir mussten uns in kleinere Gruppen aufteilen und uns in diesen treffen, um gewisse Bereiche zu besprechen und konzipieren. Danach mussten wir uns wieder in der ganzen Gruppe treffen um erarbeitetes abzugleichen. Die Komunikation hat so extremst gelitten, da der persönliche Austausch fehlte. Die endlosen und kontinuierlich durchgeführten «Zoom»-Meetings konnten diesen nicht ersetzen, denn sobald das euphorische Meeting wieder beendet war, hockte jeder für sich im WG-Zimmer und der Tatendrang wurde von den begrenzten Möglichkeiten erdrückt. 

Neben erschwerten Bedingungen durch unvorhersehbare Corona-Massnahmen, mussten wir mit der Zeit auch einsehen, dass die Vorstellungen der Teammitglieder etwas auseinander gingen. Die meisten waren von der Grundidee der Roadshow wahnsinnig begeistert. Die Alternative, das Vermarktungs-Konzept, bis zur Eventumsetzung hatte also auch Folgen bezüglich Involvement und Motivation. Während unser Grüppli sich vorgenommen hatte, ARAYAH zu «vermarkten» und die Rollen aufgeteilt hat, war es für die Künstlerin ein extrem persönliches Projekt. Sie als Musikerin wollte (verständlicherweise) nur ungern die Verantwortung aus der «Hand» geben. In Bezug auf die Musikproduktion hatte auch der Lockdown Einfluss auf den Verzug. Zum Glück konnte der Single-Release nun zum Ende hin mit Content angepriesen werden. Ein Cover-Shooting für die Single folgt und wird vom Team produziert. Das Album wird über den Sommer hinweg fertig produziert und mit durch Content Produktion begleitet. Und zu guter Letzt wird die Roadshow auf den Herbst geplant. THE SHOW MUST GO ON!

 

Learnings

Redaktionsplan
In der Praxis hätten wir uns gewünscht, die Social-Media-Kanäle von ARAYAH mit mehr Content füllen zu können. Durch die ganze Theorie in der Konzeptentwicklung und der Umsetzung der Webseite ging das leider etwas unter. Auch die Daten für den Single-Release kamen sehr kurzfristig und dadurch musste etwas improvisiert werden. Wir alle realisierten, dass man in der Musikbranche wohl sehr flexibel und spontan bleiben muss, und damit rechnen, dass sich geplante Termine verschieben. Eine weitere Hürde war das Verhältnis zwischen Künstler und Management. Die Beziehung basiert mehr auf Freundschaft, als professioneller Ebene. Das machte es teilweise schwierig, Druck auszuüben oder sich gegenseitig ernsthafte Kritik zu geben (auf gut Deutsch gesagt: auf den Tisch zu hauen), ohne Gefühle zu verletzen. 

Die Kommunikation übers Zoom und die unabhängige Weiterarbeit der Digezz-Gruppe machte zwar in Bezug auf die Webseite Sinn, darunter litt jedoch die Bespielung der Kanäle. Ein Redaktionsplan hätte es für beide Seiten einfacher gemacht. 

Fokus auf die Roadshow
Im Nachhinein mussten wir einsehen, dass das Verfolgen der Roadshow keine schlechte Idee gewesen wäre. Leider konnten wir im Verlauf des Projekts noch nicht ahnen, wie lange der Lockdown anhält. Nun wäre die Roadshow die optimale Festival-Alternative, die nächstes Jahr ihren USP verliert. Die Zeit hätten wir optimalerweise zur effektiven Vorbereitung nutzen und das Event im Herbst durchführen können. Auch aus Motivations-Gründen wäre das fürs Team wohl keine schlechte Idee gewesen.

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