Straight Outta Circle – auch in einer kleinen Bar geht’s ab!

Ein tiefer Bass, welcher den Körper zum Beben bringt, viele zufriedene Zuschauer und fünf Live Acts, die für die richtige Stimmung sorgten. Das war das Straight Outta Circle 2019! Ein Hip-Hop Event, welches in einem versteckten Gewölbekeller aus dem Jahre 1757 am Rande des Emmentals stattfand.

Die Idee ein Hip-Hop Fest zu veranstalten kam vor knapp zwei Jahren mit der Übernahme der Lokalität. Im Jahr 2018 fand der Hip-Hop Event dann zum ersten Mal statt. Wir zogen unsere Lehren aus dem Event und setzten diese für den diesjährigen Event um, damit wir es nochmals richtig krachen lassen konnten.

Eventplanung

Von der Organisation und Kommunikation mit Acts und Partnerunternehmen über die Bekanntmachung sowie die Durchführung des Events, gehörte alles dazu. Wer genau wissen will, wie wir vorgegangen sind und welche Arbeiten bei der Eventplanung anfielen, sollte unbedingt unter Kritik weiterlesen.

Unsere Acts

Alle unsere Acts sind leidenschaftliche Musiker, welche ihre Texte und Beats aus Freude zur Musik produzieren. Um genau dieser Leidenschaft und Passion eine Bühne zu geben, organisierten wir das Straight Outta Circle. Ein kleines aber feines Hip-Hop Festival, an welchem die Musik im Vordergrund stand. Hier das Aftermovie zum Event und die einzelnen Live-Acts mit ihren Beweggründen, Musik zu machen.






Zur Website: https://circlecafe.ch/straightouttacircle/

 

(bae)

Kritik
von Yanik Fahrni, Marco von Felten und Till Eberli

Idee

Das Ziel des Straight Outta Circle ist es verschiedene Künstler aus der Umgebung eine Bühne zu bieten, wo diese die Möglichkeit haben vor Publikum aufzutreten. Wir wollten einen Event erschaffen, welches den Musikern aus der Umgebung genau diese Möglichkeit gibt. Alle unserer diesjährigen Live-Acts machen Musik um einerseits eine Nachricht rüberzubringen oder Dampf abzulassen und ganz sicher auch aus Freude.  Als Multimedia Produzenten haben uns genau diese Punkte interessiert. So erstellten wir nebst der ganzen Eventplanung und dem Aftermovie auch jeweils ein Portrait über jeden Künstler.

Eventplanung

Ein großer Teil dieses Projektes habe ich mich mit der Planung, Organisation und Kommunikation des Events befasst. Ich habe die Planung in folgende 5 Phasen unterteilt:

  • Acts
  • Werbung
  • Partner
  • Technik & Bühne
  • Durchführung

Acts

Zu Beginn habe ich Kontakt mit den verschiedenen Acts aufgenommen. Ein paar waren beim letztjährigen Event schon mit dabei, zu den anderen bin ich über Freundes Freunde oder Bekannte gestoßen. In erster Linie ging es darum ihnen die Idee des Events vorzustellen und die Rahmenbedingungen mitzuteilen. Als ich die ersten bestätigten Acts hatte ging es um die Bekanntmachung des Events.

Werbung

Wir wollten möglichst früh mit der Bekanntmachung des Events anfangen um möglichst viele Leute zu erreichen. Einerseits gestaltete ich ein A0 Plakat, welches wir danach an verschiedenen Standorten in Grosshöchstetten, dem Dorf wo das Event stattfand, aufhängen durften. Andererseits kreierten wir einen Flyer, welcher wir zu tausendfach ausdrucken ließen. Diesen legten wir an verschiedensten Orten auf und verteilten diesen allen Bekannten und Freunden. Auch die Live-Acts erhielten einen Stapel voll davon, um ihre Angehörigen und Kollegen einzuladen. Zu guter Letzt kommunizierten wir auch regelmäßig über die Soziale Medien sowie über die Website des Circle Café Undergrounds davon.

Partner

Zeitgleich zur Werbung nahm ich mit verschiedenen Vertretern Kontakt auf. Einerseits unterstützte uns Tetra Tech. Eine Veranstaltungstechnik AG, welche uns mit wertvollen Ratschlägen und dem fehlenden technischen Material aushalf. Daneben unterstützten Coca Cola Schweiz und Eichhof mit einem Getränke-Sponsoring das Event. Als Gegenleistung kamen ihre Logos auf unseren Werbemittel und ein paar ihrer Produkte in unseren Videos.

Technik & Bühne

Ein sehr spannender Teil war der Aufbau der ganzen Technik. Einerseits lief die PA-Anlage für den normalen Barbetrieb, andererseits installierten wir eine zweite unabhängige PA-Anlage für die Konzerte. Wir hängten zwei JBL PRX 815 Lautsprecher mit einem JBL PRX-818XLFW Subwoofer und drei JBL EON 610 ans Mischpult, wobei wir zwei JBL EON 610 als Monitoren für die Acts einrichteten. Dazu schlossen wir die Kabellosen Mikrofone sowie ein Laptop dazu, damit der Mischer die Beats abspielen konnte. Nach so manchen Schwierigkeiten und dem Ausprobieren von verschiedenstem Adapter gelang es uns die Lautstärke des Beats sowie den Gesang über Monitoren und Lautsprecher einzeln auszugeben. So dass wir schlussendlich für jeden Künstler die gewünschten Einstellungen machen konnten und es sich auf der Bühne wie vor der Bühne für alle gut anhörte. Zu guter Letzt schlossen wir noch ein Zoom H6 ans ganze System und nahmen die Konzerte direkt übers Mischpult auf.

Durchführung

Zu der Durchführung gehörte auch die Vorprobe, sowie die Aufnahmen der Interviews. Als diese im Kasten waren gab es für mich nur noch koordinative Arbeiten. Einerseits die Betreuung der Gäste und Acts, sowie das Aushelfen hinter der Bar. Andererseits kümmerte ich mich um die Audioaufnahmen und half dem Kamerateam bei Bedarf aus.

Videoaufnahmen

Bereits beim Material bestellen war für uns alle klar: wir brauchen viel Licht! Grundsätzlich hätte es im unterirdischen liegenden Circle Cafe nicht an Licht gefehlt, jedoch wollten wir die Kontrolle über die Farbe des Lichts haben, um so unseren eigenen Look zu kreieren. Vom SRF True Talk inspiriert versuchten wir, einen möglichst schwarzen Hintergrund zu gestalten, damit der volle Fokus auf den Künstlern liegt. Anfänglich waren das Setting mit einem Stuhl geplant, da aber die Circle Bar kürzlich ein neues Sofa angeschafft hat, entschlossen wir uns, mit diesem zu arbeiten. Die Herausforderung dabei war eine möglichst schwache Reflexion durch das Leder des Sofas zu erhalten und gleichzeitig die Künstler gut auszuleuchten. Nachdem wir das Licht mehrmals umgestellt hatten, entschlossen wir uns das für ein starkes, punktuelles Führungslicht von vorne sowie einem schwächeren Aufhelllicht von der linken Seite. So erzielten wir ein schönes Augenlicht sowie eine leichte Vignette um das Sofa herum. Da wir das Setting ein wenig unterschätzt haben, verlängerte sich unsere Setup Zeit und verkürzte folglich die Probezeit der Musiker.

Die Interviews haben wir mit der Sony FS5 und einer weitwinkligen Linse aufgenommen. Gleichzeitig schossen wir einige Bilder mit der Canon 5D Mark III (?) um einige Schnittbilder aus einer anderen Perspektive zu haben. Den Tönler, der gleichzeitig das Interview führte, fing das Gesagte mit einer Tonangel ein, während an der Kamera selbst ein Richtmikrofon für den Ambi-Ton angebracht war.

Grundsätzlich liefen die Interviews gut, jedoch bereiteten sich die Rapper unterschiedlich (oder gar nicht) für die Interviews vor, weshalb es dort auch klare qualitative Unterschiede gab. Dies war auch mitunter ein Grund, weshalb es schlussendlich separate Videos für jeden Künstler gab, da sich die Art der Interviews stilistisch zu stark unterschieden.

Nach den Interviews machten wir Platz auf der Bühne und bereiteten sogleich das Equipment für die Brolls vor. Wir filmten parallel mit zwei Kameras, der Sony FS5 und der Sony Z90 (?) und verschiedenen Linsen. Leider stand das Publikum während den Konzerten einige Meter von der Bühne weg. Wir waren nicht sicher, ob sie uns den Platz überlassen haben, damit wir besser filmen können oder ob es sich einfach um ein scheues Publikum handelte. So ergab sich, dass der Schwerpunkt der Aufnahmen auf den Künstlern lag.
Da gewisse Auftritte relativ kurz waren, standen wir ein wenig unter Zeitdruck, weshalb wir nicht wirklich eine Pause einlegen konnten zwischen den verschiedenen Acts. Auch bei den Auftritten gab es qualitative Unterschiede in der Performance. Einige der Rapper spielten mit der Kamera, andere performten ohne jegliche Bewegungen, was wir schade fanden.

Wie an Konzerten üblich waren alle Lichter auf die Bühne ausgerichtet, weshalb das Publikum kaum ausgeleuchtet war. Da wir mit zwei unterschiedlich Licht-starken Kameras filmten, arbeiteten wir bei der schwächeren mit einem Headlight. Leider standen die daraus entstanden Bilder im Kontrast zu den Bildern mit der anderen Kamera, weshalb die Broll nicht alle einheitlich aussehen.

Um schönere Kamerabewegungen zu erzielen, haben wir die Ronin M mit zur Party genommen. Da es unmöglich war den Ronin zu heben und gleichzeitig die Schärfe auf der FS5 zu ziehen, versuchten wir es mit dem Autofokus. Dieser war allerdings aufgrund der schwachen Lichtverhältnisse nicht verlässlich, weshalb wir den Ronin wieder einpackten. Auch war es wegen des verfügbaren Platzes einfacher aus der Hand zu filmen.

Zuerst war geplant, dass wir noch während der After Party weitere Bilder aufnehmen. Da wir aber bereits mehr als genug Bilder der Konzerte eingefangen hatten, war dies nicht mehr nötig. Wir waren zufrieden mit unseren Aufnahmen und verstauten das Material.

Postproduction

Fünf Interviews und ebenso viele Auftritte – am Ende des Abends hatten wir sehr viel Material auf unseren Speicherkarten. Die erste Schwierigkeit der Postproduction war daher, alle Daten richtig zu sortieren und vor allem auch zu finden. Die Lichtverhältnisse bei einer Underground HipHop-Party sind nicht die Besten. Das war aber auch genauso zu erwarten. Auch wenn wir uns vor dem Ausleihen des Materials mit dem Thema Licht länger auseinandergesetzt haben, sind die Aufnahmen zum Teil sehr dunkel herausgekommen. Dies benötigte in der Postproduktion das nötige Feingefühl, um das Lichtverhältnis einheitlich und angenehm zu gestallten.

Die fünf Interviews sind alle einheitlich aufgebaut. Der Fokus soll voll auf den Artisten liegen. Daher entschieden wir uns für einen schwarzen Hintergrund. Zwischen den Interview-Fragen, werden immer wieder Sequenzen der Künstler auf der Bühne gezeigt.

Beim Aftermovie wurde die ganze Sache etwas schwieriger. Während die Bühne einigermassen gut ausgeleuchtet wurde, war der Zuschauerbereich praktisch komplett dunkel. Die Aufnahmen vom Publikum wurden somit sehr dunkel. Mit etwas Nachbearbeitung wurde das Endprodukt dennoch genügend hell.

Fazit

Im Großen und Ganzen war es ein sehr gelungener Event. Für uns alle war es eine spannende Erfahrung einen solchen Event zu planen, zu kommunizieren und mit Videos zu dokumentieren.

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