That Socks!

Nach langer Zeit öden Daseins im Brockenhaus nehmen die Socken Fidelia und Phänel ihren ganzen Mut zusammen und lassen ihren bisher unterdrückten Künstlerseelen freien Lauf. Das Resultat: Schnitzelbänke zum Thema Digitalisierung und WG-Leben. Warum sie genau dazu etwas zu sagen wissen, lässt manche grübeln.

Lange ist es her, da wurden Fidelia und Phänel mit Liebe gehäkelt um ihrem Besitzer die Füsse zu wärmen. Mit Stolz verrichteten sie ihre Aufgabe. Doch leider kam die Zeit, da sich ihr Besitzer von ihnen trennte. So endeten die beiden Socken in einem Brockenhaus und über viele Jahre lagen sie da – unbeachtet von Kunden und Mitarbeitern. Doch während die Zeit verging, lernten Fidelia und Phänel viel über die Weltgeschehnisse und fanden den Zugang zu ihrem künstlerischem Selbst. Nun lösen sie sich von ihrer Rolle als Socken, um zu tun und zu lassen, was sie wollen. Für’s Erste bedeutet das Schnitzelbänke zu schreiben, zu zeichnen und zu musizieren. Dazu inspiriert wurden sie von geschwätzigen Basler Fasnachtslarven, die ebenfalls im Brockenhaus abgegeben wurden und über Jahre hinweg ihre Regalnachbaren waren.

(fms)

Kritik
von Nathalie Sommer, Fiona Berti und Stephanie Waldvogel

Inspiration

Inspiriert wurden wir durch die Basler Schnitzelbängg, die während der Fasnachtszeit in Form eines kleinen Theaters kurze Verse zum aktuellen Weltgeschehen humorvoll und meist auch etwas ironisch, fast schon satirisch darbieten. Die Verse werden rhythmisch oder gesanglich vorgetragen.
Wir, ein Haufen Zürcher, konnten die wahren Basler Schnitzelbängg sicherlich nicht nachstellen, alleine schon wegen dem Dialekt. Nun, unser Ziel war auch gar nicht gleich zu sein wie die Schnitzelbängg. Wir wollten nicht nur einzelne Verse zu den aktuellen Vorkommnissen dichten, sondern ganze Themenblöcke zu Ereignissen die unsere Generation ansprechen sollen. Dazu fielen uns gefühlt hundert verschiedene Aspekte unserer Zeit ein. Vegan leben, Hipster, Slang der heutigen Jugend, Digital Native, das WG Leben und noch anderes. Entschieden haben wir uns schliesslich für die immer und überall präsente Digitalisierung und das was wir selber während dem Studium hautnah erfahren, das WG Leben.

Musik und Verse

Die Melodie und die Verse entstanden während einer Wohnzimmersession. Stephanie brachte die Gitarre, Fiona und Nathalie die Snacks und Bier. Wie sollte Musik auch besser entstehen als gemütlich mit guter Laune unter Freunden? Natürlich ist nach einem Tag noch nicht alles perfekt. Wir hatten die Themenblöcke beisammen sowie eine Melodie, die uns den Versrhythmus vorgab. In den nächsten Tagen kam der Feinschliff für die Verse.
Wir waren uns noch unklar, ob wir einen einzelnen Beitrag oder für jeden Themenblock einen neuen Beitrag erstellen sollten. Wir entschieden uns für zwei Videos, mit zwei verschiedenen Melodien. Die Improvisationskünste von Stephanie lieferten eine zweite Melodie in kurzer Zeit. Die Aufnahmen konnten losgehen. Die Sängerinnen Fiona (Fidelia) und Stephanie (Phänel) zogen sich für die Tonaufnahmen ins “Audiorümli” zurück. Die Socken Fidelia und Phänel kamen vor dem Greenscreen zum Einsatz. Das kleine Theater war ein Heidenspass!

Zeichnungen

Wer die Basler Schnitzelbängg kennt, weiss, dass die Verse immer mit kunstvollen Illustrationen untermalt sind. Wir wollten nicht einfach wie an den Schnitzelbängg Auftritten sogenannte “Helgen” halten und so die Zeichnungen umblättern. Wir strebten nach mehr Aktivität, mehr Animation. Fiona und Nathalie zeichneten jeweils passende Bilder zu den einzelnen Versen, die wir via Greenscreen ins Video einfügten. Zwei Zeichnungen mit nur kleinen Abweichungen liessen das Ganze schon wie eine kleine Animation wirken.

Schnitt

Stephanie übernahm den Schnitt der Audioaufnahmen. Naheliegend war, dass Fiona und Nathalie ihre Zeichnungen gleich selber in die Sequenz einfügten, so wie sie es sich vorstellten. Nach kurzer Absprache für ein einheitliches Design, ging der Schnitt reibungslos voran.

Fazit

Natürlich könnte man es immer besser machen. Zum einen arbeiteten wir zum ersten Mal mit Greenscreen. Beim nächsten Mal müssen wir uns besser mit der Ausleuchtung auseinandersetzen. Die beiden Socken Fidelia und Phänel performten fast ganz im Dunkeln. Und zum anderen hätten wir die Tonaufnahmen für die Gitarre mit verschiedenen Mikrofonen ausprobieren können - vielleicht hätten wir sogar noch einen besseren Ton hingekriegt oder zumindest die Unterschiede festgestellt. Viele Faktoren spielen eine Rolle für ein erfolgreiches Projekt - Zeit, Können, Motivation und vieles mehr. Doch unsere Erfahrung zeigte: Hat man viel Spass während der Produktion, mag man auch sein Endprodukt.

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