Die Fakten
FS5 (Videokamera)
Preis: 6’000.-
Bit Tiefe 4K: 8-Bit
Gewicht: 2.2 kg
Atomos Shogun Inferno (Externer Bildschirm und Rekorder)
Preis: 1’200.-
Bit Tiefe 4K: 10-Bit
Gewicht: 1.48 kg
Der Vergleich
Das Ziel ist es, herauszufinden, ob sich ein Unterschied in der Bildqualität zwischen einer 4K-Aufnahme in 8-Bit Datenrate und einer in 10-Bit bemerkbar macht. Die Aufnahmen dafür konnte ich von einem bereits realisierten Projekt mit der «esolva AG» nehmen. Mit unserem Videoproduktions-Unternehmen «Northlight» haben wir diesen Frühling acht verschiedene Videos für die «esolva AG» gedreht, welche sich super für den Vergleich eignen. Wir nahmen am Set alles doppelt auf. Einmal auf der Sony FS5 in 8-Bit und einmal auf dem externen Monitor Atomos Shogun Inferno in 10-Bit. Für den Vergleich habe ich eine Aussenaufnahme und eine Innenaufnahme ausgewählt, die jeweils auf beiden Geräten aufgenommen wurden. Um einen repräsentativen Vergleich zu geben, legte ich ein leichtes Color Grading über die Aufnahmen.
Das Resultat
Fazit
Ich werde wahrscheinlich nicht alleine sein, wenn ich behaupte, dass ich keinen einzigen Unterschied in der Bildqualität gemerkt habe. Ist 10-Bit also doch vielleicht überbewertet? Ich denke nicht. Die Aufnahmen sind beide schon von Anfang an sehr gut ausgeleuchtet. Das heisst, der Kamera-Sensor hat es nicht schwierig die richtigen Farb- und Gammawerte aufzunehmen. Man müsste den gleichen Test mit Aufnahmen machen, die in irgendeiner Form eine Herausforderung für die Kamera darstellen. Das könnte eine Szenerie mit sehr hohem Kontrast sein (Gegenlicht), ein Hintergrund mit starken Verläufen (Sonnenuntergang) oder ein sehr dunkles Setting. Erst dann lohnt es sich, mit der extra Bit-Tiefe aufzunehmen.
Man muss aber wissen, dass 10-Bit nur für die Aufnahme relevant sind. Denn die allermeisten Geräte können Videos sowieso nur in 8-Bit wiedergeben. Warum soll man dann also überhaupt 10-Bit aufnehmen? Man kann das ganze mit der RAW-Fotografie vergleichen. Man nimmt nur RAW auf, damit man in der Nachbearbeitung genug Spielraum hat um Farben Lichtwerte etc. anzupassen. Sobald dann der Look steht, wird es meistens als 8-bit jpg rausgerechnet. Was bedeutet das also für Videos? Genau das gleiche. Man nimmt 10-Bit auf, um in der Nachbearbeitung genug flexibel sein zu können, ohne dass das Bild bricht oder sich Artefakten zeigen.
Als Schlussfazit kann man also sagen, dass für die meisten Projekte eine 8-Bit Aufnahme völlig ausreicht. Sobald man ein schwierigeres Setting in der Nachbearbeitung noch genug anpassen will, lohnt sich erst wahrscheinlich eine 10-Bit Aufnahme.
(spu)