Wenn das Leben überschwappt

Gedanken zum Thema «Verschwendete Lebenszeit».

Verschwendung – Ein Wort, das wohl nie in einem positiven Kontext gebraucht wird. Jeder schaut etliche Gedanken, Handlungen oder Erlebnisse in seinem Leben als verschwendet an. Doch was wäre, wenn Erinnerungen, Ereignisse und Taten nicht mehr als verschwendet betrachtet werden würden?

Fotos und Gedanken zum Thema hier als PDF verfügbar.

(lhu)

Kritik
von Géraldine Brönimann und Marisa Montinero

Ursprüngliche Idee:
Ein Zeitraffervideo von Zürich war unserer eigentlicher Plan gewesen. Dabei wollten wir einen ganzen Tag in Zürich verbringen und verschiedene Hotspots zeigen. Im Sonnenaufgang bzw – Sonnenuntergang wollten wir die ruhige Seite von Zürich aufzeigen. In der Rushhour wären dann den Bahnhof, die Bahnhofstrasse oder das Bellevue auf dem Plan gestanden. So sollte sich der Tag durch eine gewisse Steigerung aufbauen, welche sich dann gegen Abend wieder verflüchtigt.

Vorbereitung:
Wir verbrachten einen Tag in Zofingen. Der ehemalige Arbeitgeber von Marisa besitzt dort ein Fotostudio. Er stellte uns das Material zur Verfügung, erklärte geduldig und half bei den Testaufnahmen. Des Weiteren verbrachten wir einen Tag in Zürich und suchten uns die schönsten Orte aus, welche geeignet für unser Projekt wären. Im Anschluss an die gefundenen Locations arbeiteten wir an dem Storyboard und versuchten die Schnelllebigkeit von Zürich in den jeweiligen Orten in eine sinnvolle Reihenfolge einzusortieren. Am Ende sollte ja eine gewisse Dramaturgie entstehen. In der Zwischenzeit arbeitete Marisa mit ihrem Klavier an einer passenden Melodie für unser Video.

Der Grund, warum wir noch nicht früher mit dem Dreh begonnen hatten, war, dass wir auf das Wiederkehren der Blätter an den Bäumen warteten. Denn karge Bäume und nicht blühende Blumen wollten wir nicht in unserem Video haben. Das fanden wir zu triste. So einigten wir uns mit dem ehemaligen Chef von Marisa auf zwei Daten nach Rotterdam. An diesem Tagen würden wir voll und ganz über das Material verfügen dürfen.

Wie es der Zufall so wollte, war an beiden Daten schlecht Wetter. Nicht einfach nur Schleierwolken zogen übers Land, sondern richtige Gewitter überschütteten Zürich mit Wasser von Oben. So mussten wir leider beide Drehtage absagen. Doch wir mussten ja noch etwas produzieren und so setzten wir uns zusammen und erarbeiteten einen neuen Plan aus.

Neue Idee:
Wir wechselten von Video auf Foto. Zuerst noch unschlüssig, was wir wohl Fotografieren könnten, einigten wir uns dann auf Splash Fotografie. Man wirft ein Objekt in ein mit Flüssigkeit gefülltes Gefäss und drückt in den richtigen Moment ab, in dem sich Spritzer bilden.

Umsetzung:
10 Uhr in Zofingen: Als erstes gingen wir für unser Projekt einkaufen. Früchte, verschieden Flüssigkeiten und natürlich Verpflegung für den ganzen Tag. Das Studio besitzt alle benötigten Utensilien, so hatten wir wortwörtlich die Qual der Wahl. Wir stellen einen Glastisch mitten auf die Holkehle und stellten Lichter links und rechts davon auf. Probefotos von unserem ersten Glass zeigten, irgendwo spiegelte sich etwas im Glas. Bis die Störquelle gefunden worden war, veränderten sich schon lange wieder die Lichtverhältnisse und wir konnten die Lichter wieder von neuem justieren. So befreiten wir das Studio komplett von natürlichem Licht, um so wenig Spieglungen im Glas vermeiden zu können wie möglich. Die Glässer für unser Projekt wurden aufs gründlichste gereinigt und nachher nur noch mit weissen Stoffhandschuhen angefasst. Auf keinen Fall wollten wir lästige Fingerabdrücke auf unserem Foto weg retuschieren müssen.

Als wir uns mit der Blitzanlage vertraut gemacht haben, die Kamera richtig eingestellt wurde und das erste Glas in Position stand, konnten mir mit der eigentlichen Arbeit beginnen.

Wir begannen mit der Belichtung der rechten Seite, sobald wir zufrieden waren, wurden die Lichter wieder umgestellt und die linkte Seite wurde belichtet. Als letztes füllten wir dann die Flüssigkeit in die Gläser und die Belichtung wurde für von vorne eingestellt. So jetzt mussten wir nur noch unser Objekt gegügendfach ins Glas fallen lassen, bis wir ein gutes Foto bekommen haben. Und diese Prozedur wiederholten wir für alle fünf Glässer einzeln.

Bearbeitung:
Ein Foto besteht insgesamt aus etwa vier bis fünf Einzeln Bildern. Belichtung recht, Belichtung links, Inhalt und dann noch eins, zwei Splashes. Die fügten wir mit Photoshop zusammen.

Die Verschwendung der Nahrungsmittel an diesem Tag inspirierte uns für unser Thema. Natürlich wäre „Verschwendung von Lebensmittel“ der passende Überbegriff gewesen, doch wollten wir das Thema weiterspinnen und kamen so auf „Verschwendung von Lebenszeit“.

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