Wie viele Zigaretten kriegt eine 15-jährige am Kiosk?

Wie leicht ist es eigentlich, als Minderjährige, bei offiziellen Verkaufsstellen an Zigaretten zu kommen? Wir haben die 15-jährige Sportlerin Naomi auf Zigaretten-Jagd quer durch die Stadt Zürich geschickt. Das Ergebnis erfahrt ihr in diesem aufregenden Digezz-Beitrag.

Jugendschutz wird angeblich bei Detailhändlern grossgeschrieben. Die meisten Läden verkaufen Alkohol und Tabak offiziell nur an Erwachsene. Wer jung aussieht, muss mit einer Ausweiskontrolle rechnen. Ist dem wirklich so? Wir haben diesen Sommer die 15-jährige Naomi in Zürich den ultimativen Jugendschutz-Check machen lassen. Ihre Aufgabe war es, innert kurzer Zeit möglichst viele Zigaretten zusammenzukaufen. Wird Naomi überhaupt mit Tabak-Produkten von den Testkäufen zurückkehren oder steht sie, wie es die Grossverteiler und Kiosk-Ketten propagieren, mit leeren Händen da? Erfahrt es hier:


(bae)

Kritik
von Michel Gloor und Linus Spitz

Idee

Im Rahmen des Minors ‘Corporate Social Media’ haben wir den Auftrag erhalten, einen Facebook-Beitrag zu erstellen. Was wir auch taten. Im Rahmen von Digezz haben wir den Beitrag nun umgesetzt und auf als Beitrag aufbereitet. Die Idee von uns war es, ein ernstes Thema mit einem lustigen Augenzwinkern zu produzieren, auch im Hinblick auf eine eventuelle Auswertung in den Sozialen Medien.

Vorbereitung
Als das Konzept stand, lag der Fokus für uns auf dem Talent-Scouting. Gesucht war ein Sportler/in im Alter zwischen 13 und 15 Jahren, die legal noch nicht Zigaretten kaufen würde. Wir schickten daher via Soziale Netzwerke unzählige Anfragen an potenzielle Kandidat/innen. Linus trainiert in Adliswil ein Leichtathletik-Team und fand mit der 15-jährigen Naomi schliesslich eine aufgestellte Sportlerin, welche die Motivation besass, bei dem Projekt mitzumachen.

Umsetzung
Das grösste Fragezeichen war, wie wir das Ganze Thema in einem kurzen und knackigen Storyboard verpacken konnten. Wir wollten das Projekt kurzweilig und mit einem Augenzwickern umsetzen. Die Filmproduktion fand an einem trockenen, bewölkten Nachmittag in Zürich statt – nachdem ein erster Film-Termin aufgrund des stürmischen Wetters nach einigen Minuten abgebrochen werden musste. Beim zweiten Anlauf klappte dann jedoch schliesslich alles. Die anfängliche Angst, an den «Kiosken» überhaupt zu keiner Tabakware zu kommen, verflog mit den Erfolgen von Naomi ziemlich schnell. Was natürlich für die Kiosk-Ketten ein Armutszeugnis sein sollte, denn schliesslich haben sie an eine 15-jährige (!) Tabak verkauft.

Post Production – das grosse Fragezeichen
Da das Filmen von Kiosken, auch wenn wir dies aus einer sicheren auf Öffentlichen Plätzen gemacht haben, rechtliche Grauzone ist – haben wir uns dafür entschieden, das Material für den Digezz-Beitrag speziell zu zensieren. Wir haben lange darüber debattiert, wie wir dies anstellen sollen. Schlussendlich haben wir alle (auch nur leicht zu hörenden) Stimmen von den Kiosk-Mitarbeitenden verfremdet, zusehende Gesichter retuschiert. So soll kein Rückschluss auf mögliche Kioske oder Mitarbeitende gemacht werden können, das Projekt soll eher Allgemein auf die Problematik hinweisen. Der Schnitt erfolgte in Adobe Premiere, für die Grafiken/Outro haben wir mit After Effects gearbeitet. Bei der Ton-Abmischung haben wir mit  Audition gearbeitet.

Equipment
Kamera: Sony a7 III
Audio: RØde Lavalier in Verbindung mit RØdeLink Filmmaker Kit (für Lavalier Sound), Mikrofon Rode VideoMic (Backup-Ton)
Post Production: Adobe Premiere Pro, Adobe Audition, Adobe After Effects

Fazit
Das Umsetzen des Projekts war witzig und zugleich anspruchsvoll. Vorallem fiel für eine Veröffentlichung einiges an Post Production Arbeit an, damit das Projekt nicht zu einem «Pranger für Kioske», sondern ein witziges Video wird – welches auf die Problematik des Tabakverkaufs an Minderjährige hinweisen soll. Wir gingen das Video voll mit dem Motto an «Wer nichts wagt, der gewinnt auch nichts.»

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